Es ist vollbracht!

Der Heiligabend. Und wenn ich mal so nebenbei festellen darf, fast streßfrei. Denn der Renke mußte sich in diesem Jahr um rein gar nichts kümmern, vom Lebensmitteleinkauf mal abgesehen, wofür ich meiner Familie auch unheimlich dankbar bin. Das Essen bereitete Oma zu (lecker Gans), die Geschenke packten die Schwestern ein, selbst der Hund benahm sich, als er mit der einen Hälfte der Familie per Stadtbahn schon mal vorfuhr, er mag doch das Autofahren nicht!

Einzig meinen eigenen Hintern, den mußte ich schon noch bewegen, zum Auto hin. Und dann fuhr ich locker und entspannt gen Reinickendorf, um mit der ganzen Familie Weihnachten zu feiern. Allerdings, Weihnachtslieder. Also das ging gar nicht. Leider bin ich der einzige in der Familie, der bei Weihnachtsliedern so richtig die Abfahrt im Kopfe bekommt, so daß ich mit meinem Begehren, das Gedudel doch einfach mal wegzulassen, nicht wirklich Anklang fand, tja, und dann wohl oder übel durch mußte. Wie auch immer, angesichts der Gesamtumstände und dem Fakt, daß ich außen vorgelassen wurde, konnte ich mich mit dem Übel arrangieren. Ich weiß nicht woran das liegt, aber ich kann Weihnachtslieder seit letztem Weihnachten nicht mehr ab. Überhaupt nicht. Mir zieht es dann nicht nur die Schuhe aus.

Geschenketechnisch allet chic. Vor allem Bildung wurde großgeschrieben. Ich sage nur das Stichwort „Happy Aua“. Wem das nichts sagt, es ist die Fortsetzung zum mehrteiligen Klassiker „Der Dativ ist dem Genetiv sein Tod“. Herrlich. Ich liebe Sick und wie er die Sprachpantscher entlarvt. Na und von Schwesterherzchen Steffi gibt es Bildung im Sinne von „Deutschland-Quiz – Alles, was Sie über dieses Land wissen sollten und nie zu fragen wagten“. Ich meine, das wird spannend. Und dann gab es noch DVD en masse, und eine CD von A-ha mit den besten Stücken usw. usf. Eine neue Kamera mit 12fachem Zoom wurde allerdings auf den Geburtstag verschoben, soll heißen, entsprechendes Geld wurde mir angetragen, was allerdings gleich in die treuhänderische Verwaltung von Muttern ging, damit es ja nicht erst irgendwie einen Weg findet, sich in irgendwelchen Kommerzbuden zu verausgaben. Nicht wahr! Außerdem bin ich schon wieder um vier Flugtickets reicher, zwei für einen Besuch Ende Februar, wenn Oma dann Geburtstag hat, und zwei für Ostern, damit der Renke da oben nicht alleine im Falunschen Wald die Ostereier suchen muß und unter Umständen hierbei verlustig geht. Das muß ja nicht sein. Und dann reicht mir das alles auch schon. Ich bin’s zufrieden, mag ich doch dieses ganze Getöse nicht wirklich.

Insgesamt habe ich diesen Heiligabend weitaus besser überlebt als den letzten, der ja vor allem auf der Gefühlsebene eine absolute Katastrophe war. Freilich war ich deswegen an diesem Weihnachten leicht besorgt, ein kleiner Flash im Hirne könnte erneut für Chaos sorgen, was allerdings Gott sei Dank ausblieb. Sicher, ich kriege immer noch die Krise, wenn ich vernehme, Weihnachten ist das Fest der Liebe, an das Konzept glaube ich im Moment noch gar nicht (wieder), und sicher gab es dann hier und dort Erinnerungen, die dann für kurze Knaller im Kopf sorgten. Auf der anderen Seite sagte eine Freundin heute kurz vor Abfahrt gen Oma zu mir am Telefon: „Renke, denke immer an die lieben Menschen, die du nun dort in Berlin hast!“ – und ich finde, da hat sie verdammt Recht. Bis zum achten Januar habe ich noch so viel vor mir, vor allem mit meinen Lieben, und das hilft dann doch, die Knaller mit einer kalten Dusche zu löschen.

So, und nun ist es nach zwei, und ich bin doch leicht müde, was ja eigentlich absurd ist, habe ich doch bis 14 Uhr geschlafen. Morgen wird dann gar nichts gemacht, die Familie braucht Ruhe, für uns alle waren die letzten Tage verdammt aufregend, stressig und mit Trubel verbunden. Ich selber gehe morgen vielleicht einfach mal spazieren, mir fehlt etwas der Auslauf, den ich in Falun habe. Unter Umständen schnappe ich mir sogar den Hund und es geht in den Wald, ich muß mal schauen. Auf jeden Fall wird morgen mit all denen telefoniert, die ich bis Januar leider nicht sehen werde, und über Silvester muß ich mir noch Gedanken machen. Ich will es eigentlich nicht hier in Berlin feiern, Stichwort Knaller im Kopf. Aber mein Plan, vielleicht wieder nach Mannheim zu fahren, läßt sich nicht bewerkstelligen. Ein paar Tage sind es ja noch, die ich darüber grübeln kann. Schauen wir einfach mal.

Ich wünsche nun allen Lesern einen janz schönen ersten Weihnachtstag, auch wenn wir ohne Schnee dasitzen, was ich eine Frechheit finde, jedoch nicht ändern kann, und hoffe einfach, das Fest war bisher für alle ein erfreuliches, erbauliches und geruhsames. Und nun folgen noch ein paar Bildeindrücke vom Heiligabend.

Der Renke und der Mike vor dem Tannenbaume.

Der Mike – was will er nur???

Schwesterherz Viola. Irgendwas hat sie! Sprich mit mir!!!

Renke mit seiner neuesten Errungenschaft: „Happy Aua“ von Sick!

Dat Bäumchen, geschmückt von den Schwestern. Und ja, da sage auch ich: schön! Fein gemacht!

Der Renke vor dem Bäumchen, zum Größenvergleich. Aber dieses Blitzlicht immer!!! Macht alles kaputt!

Meinem Blick nach zu urteilen, kommt das Grauen wohl doch noch um die Ecke???

Der Renke. Vor dem Baume. Anscheinend aber keine Peilung.

Renke spiegelt sich nicht wirklich in der Kugel, nein!
Frohe Weihnachten!