Falunsches Telegramm – nr. 6

Ja, ich reflektiere nun immer noch so vor mich hin, der Mist hört nicht auf, geht nicht aus, nimmt einfach kein Ende. Deswegen das Wichtigste mal wieder in einer augenfreundlichen, jedoch nicht den sprachlichen Gaumen reizenden Übersicht:

• mein Internet verließ mich gestern – was sich beim Reflektieren über skollagen (Schulgesetz) und leroplan 94 (Lehrplan) durchaus bestens eignet, liegen diese doch im Internet
• es fand gestern eine Karaokeparty in der Küche von f-undre statt (schlafen hatte sich erledigt) – Ergebnis: sie können alle nicht singen, es wird von Semester zu Semester schlimmer
• eine Möwe hat gestern einen Radfahrer angegriffen – Ursache unbekannt
• ich muß nun über Piagets und Erikssons Theorien in der Kinder-/Entwicklungspsychologie reflektieren – JAG HAR INGEN LUST, INTE ALLS
• es schneite soeben mal wieder
• ich muß demnächst in die Huvudstan, einen neuen Paß beantragen
• mir ist heute leicht seltsam
• und die Woche hat erst angefangen

NIcht im Telegrammstil, weil schlimm: Wir mußten gestern abend in Dalarna zur Kenntnis nehmen, daß die zehnjährige Engla aus Stjärnsund (ca. 50 km südlich von Falun) nach mehr als einer Woche Verschwundensein ermordet wurde. Ihr Täter wurde zwar schon vor Tagen geschnappt, allerdings ging man bis gestern nur von einer Entführung aus. Außerdem gestand der Mörder eine weitere Tat, begangen vor zehn Jahren in Falun. Der Fall weist im Übrigen Parallen zu dem Fall Jakob Metzler in Deutschland auf – der Polizei waren durch rechtsdemokratische und verfassungsrechtliche Bände die Hände gebunden. Daher hat sich die Polizei hier Schweden selbst angezeigt, weil sie nach eigener Ansicht nicht umfasend genung in dem Fall tätig werden konnte. Einmal mehr sieht man, daß Schweden eben auch nur ein Land wie jedes andere in Europa ist, was viele ja immer nicht glauben mögen. Aber sicher, erwartet hätte ich das hier in Dalarna nicht. Traurig, aber wahr.

Beim nächsten mal hoffe ich auf weniger schlimme Nachrichten.