Fragen, Fragen, Fragen. Nun denn, gay aus dem Englischen meint ja zweierlei – schwul oder lustig. Und was meint dann >>> „Another Gay Movie“? Ein weiterer schwuler Film? Ein weiterer lustiger Film?
Ich sage dazu nur: Kalles berühmte Videoabende. Another Gay Movie. Und seitens meiner, der Person, absolute Verwirrung. Was ich sah, hörte und dachte, herrje, spielte sich jenseits der FSK 16 ab, Volljährigkeit brüllte das Hirn, bezüglich des Zulassungsalters. Die DVD-Hülle meinte anderes.
Fern einer Rezension, nahe einer persönlichen kleinen Einschätzung, weiß ich immer noch nicht, was dieser Film eigentlich ausdrücken will. Kern, der Punkt, das Paradies sozusagen, ist der Sex, der Sex von vier Typen, die es wissen wollen. Jenseits des Jugendschutzalters, dennoch reif genug um zu erkennen, es muß was passieren in der Hose, koste es was es wolle. Ob man dafür schwul sein muß, das mag dahingestellt sein, eröffnet dem Plott aber Dimensionen, die sich, in der visuellen Ausgestaltung, auf einem Grat bewegen, links das Gute, rechts das Böse.
Und so darf man als Betrachter, als Zuschauer, dahingucken, ahnen, meinen und denken, ob der mechanischen Katastrophen, Schwulsein wurde ausreichend entdeckt, ausgewertet und präsentiert. Aber nein, eines Besseren wird man belehrt. Aufgeblasene Ärsche, Vakuumpumpen und plastische Hilfsmittel vereinnahmen die Bilder, die Gefühle, die Ansichten, vielleicht gar die Draufsichten. Und hier und dort fragt man sich, ob ein fester Hintern nicht einfach beglücken sollte, visuell. Jedoch freilich nicht, wenn es darum geht, wie bei den Vieren dort, in dem Filme, erwachsen zu werden, wie auch immer das definiert werden kann, ich verweise da einfach mal auf „nichts los in der Hose“.
Another Gay Movie – nun denn, es kommt alles anders, wie immer im Leben. Wir haben gelacht, der Kalle und ich. Die Augen verschlossen, wurde es zu bunt, zu haarig, gar zu viel des Lesbenpower. Richtig gehört. Eine Lesbe, die vier Gays den Sex erklärt. Eklatant, arrogant, aber dennoch auf den Punkt gebracht. Und ob der massenhaft vorkommenden Klischees, der Vater mit dem Sohne, die Tucke mit dem Baseballer, die Essenz des Filmes, so spät sie auch kommen mag, offeriert und offenbart doch die einzige Wahrheit: Das Leben besteht nicht nur aus Sex. Vielleicht, eine Überraschung, unmöglich gar, aber dennoch sinnvoll, in der Aussage. Denn, um ein bißchen „vom Winde verweht romantisch“ zu werden, der Deckel findet seinen Topf doch noch, auch wenn der Sehnerv, der ungeübte, bis hierher durch einiges durch mußte. „Ficken“ wäre da noch die leichtere Kost, verbal als auch visuell.
Und was will ich damit eigentlich sagen? Nichts. Gar nichts. Eine Position ist mir fremd. Ein schöner Film, ein Schinken für Gays, seien sie nun lustig oder schwul, dennoch vage im Inhalt, wenn auch die Quintessenz schwer wiegt. Fast schon Porno, geht es um die normalste Sache auf dieser Welt, hochgeschaukelt in Hysterie, eingerahmt in bewegten Bildern, dem Arsch hier, dem errigierten Penis dort. Übertriebene Kunst, den menschlichen Gefühlen gewidmet, zu viel Klischee.
Unschlüssig die Analyse meinerseits, mein letzter Videoabend war dies. Mit dem Kalle, für dieses Jahr, in Berlin. Ob des Schwulseins sitze ich hier und frage mich, ob nichts los in der Hose für soviel Porno sorgen muß. Also auf der DVD, freilich, bei FSK 16.
So überlasse ich diese Einschätzung, fern jeglichen Rezensionsanspruches, dem Leser und vielleicht Betrachter dieses Filmes. Es ist nicht der schlechteste, weit und breit gar nicht, das Schlimmste auf Erden, dem Klischeeschleim aufgesessen und abfressend, saugend beinahe, war >>> „In & out“. Und damit schließe ich; zumindest meine Abenteuer mit dem Kalle, seinem DVD-Spieler und unseren netten Abenden. Die in Berlin, für diesen Sommer. Und was GAY sein sollte, ist, sein kann, tja, i do not know. Should I???