Jo, ich bin erfolgreich in Berlin aufgeschlagen, aber sauer, frustriert lief ich dann zu Hause ein. Denn nichts lief so, wie es eigentlich von mir gewünscht war. Zwar habe ich meinen Zug pünktlich erreicht, der mich durch eine traumhaft weiße Winterlandschaft nach Arlanda brachte, allerdings mußte ich meinen reservierten und mit 45 SEK teuer bezahlten Sitzplatz auf das Äußerste verteidigen, denn hatte das Reversierungssytem anscheinend Sitzplätze doppelt vergeben, gleich drei andere begehrten ebenso Platz sieben. Naja, sie wurden in die erste Klasse verfrachtet, der Zug war nämlich voll, und der Renke hatte seine Ruhe. Die allerdings verging ihm auf Arlanda, es gab doch wirklich einen Weihnachtsmann mitten im Wahnsinnsweihnachtsverkehr, der auch nur just ganz unverblühmt in der Mitte des Terminals mit blauen Kegeln jonglieren mußte. Störte gar nicht die Passage. Ja, und dann war der Flieger zu spät, eine ganze Stunde. Nach drei Stunden am Flughafen wurde man meinerseits leicht nervös – was dann auch hier und dort unachtsame Rempler zur Genüge erfahren mußten, eine gewisse Garstigkeit wurde durch mich verbreitet. Irgendwann war die Schüssel aber da, und ich drin, als ich erblicken mußte, das ausgerechnet MEIN Fenster vereist war, das einzige im ganzen Flieger, der auch noch voll war. Und damit konnte ich mich davon verabschieden, vom Sonnenuntergang, den wir ja quasi „überholen“ würden bzw. mit ihm Schritt hielten, traumhafte Fotos zu machen. VIELEN DANK. Ich hatte zwar Sonnenuntergang von Stockholm bis Berlin, aber durch das vereiste Fenster sah das dann so aus:
Auf 35.000 fuß Höhe – danke, Fenster, super Ausicht.
Und von einem Flugvideo, wie gleich zu sehen, kann man auch nicht wirklich sprechen:
Take off ARN/Wasser auf 35.000 Fuß/Anflug und Landung TXL mit AB 8103, Boeing 737-86J, Reg. D-ABAU.
Isset fies. Man, da hatte ich mich so auf den Flug gefreut, ich fliege ja, so man es noch nicht mitbekommen hat, doch recht gern und viel, und dann sowas. Da fand ich ja das hopsende Wasser noch interessanter, was ich, wenn man sich das Video angeguckt hat (was man aber nicht muß), gefilmt habe, als wir in einen Jetstream bei Kalmar einflogen. Lustig allerdings fande ich den Umstand, daß den Prolls neben mir, männlichen Geschlechts, die Kinnlade runterfiel, als der Kapitan ankündigte, der erste Offizier flöge heute, und et voilà, es war Frau Erste Offizierin. Ihren Wunsch, daß Flugzeug nach jener Ankündigung zu verlassen, habe ich unterstützt und angeboten, die Flugbegleiterinnen zu informieren, denn eine solche unterbelichtete Eitelkeitengülle wollte ich mir nicht den ganzen Flug lang anhören. Danach war erst einmal Ruhe im Kasten, was sie aber nicht davon abhielt erst zu meinen, wir stürzten ab und daß es wohl vielleicht besser wäre, die Gangplätze zwei Reihen weiter vorne zu nehmen. Recht war es mir, so hatte ich meine Ruhe. Dennoch weiterhin ein vereistes Fenster. Grund für die Verspätung war übrigens, wie uns dann über Bornholm mitgeteilt wurde, ein Defekt der Maschine in Deutschland, der erst einmal ausgebügelt werden mußte.
Ganz genauso war es. Dennoch bin ich heil gelandet, in Berlin, um dann zu erfahren, daß an allen Ecken und Kanten (immer noch, seit Jahren eigentlich) gebaut wird, und die S-Bahn nicht so führe, wie von mir gedacht, was dazu führte, daß Steffi (Schwesterherz holte mich ab) und ich über sehr ominöse Wege nach Hause fanden, was allerdings darin gipfelte, daß wir am Alexanderplatz bald nicht mehr in die U-Bahn gekommen wären, weil aus einem mir nicht näher bekannten Grund an diesem Sonntag MENSCHENMASSEN unterwegs waren, so also nicht nur in der Luft, sondern auch am Boden; und der Renke nun in eine volle U-Bahn mit seinem 20 kg schwerem Köfferchen.
Und nun sitze ich hier, leicht fertig, aber nur leicht, die Betonung liegt eindeutig auf leicht, trinke ein Erdinger, und schaue nun einmal, was die nächsten Tage auf mich zukommt. Fest steht allerdings schon: der Kalender platzt. Also wie immer. So wird morgen zum einen Ordnung auf meiner Birne gebracht, danach heißt es: (Kampf-)Projekt Erschließung von Lebensmittel für die Feiertage. Aber das erst in ein paar Stunden, ich werde nun einfach mal Augenpflege betreiben. Daher bis später aus der dt. Haupstadt!