Nun hat es sich also endlich ergeben, daß meine Wenigkeit zwar noch nicht umgezogen ist, jedoch heute den ersten Arbeitstag in Stockholm hatte, und siehe da, eigentlich recht gut überlebt hat. Sicher, das abendliche Chaos in der Stockholmer U-Bahn ist noch etwas gewöhnungsbedürftig, man kann streckenweise mit den Zuständen in der Metro von Tokio mithalten, und daß man nun beim Überqueren einer jeden Straße wieder größstädtische Obacht walten lassen muß, das wird sich auch noch geben. Aber immerhin sind die Schüler hin und weg, schlägt der Renke im Klassenzimmer auf, man kriegt sie nämlich immer mit dem deutschen Dialekt im Schwedischen, den ich einfach nicht wegbekomme. Und da ich im Moment recht flexibel innerhalb Stockholms eingesetzt werde, kann ich diesen Vorteil auch immer wieder aufs Neue ausspielen, gnadenlos sozusagen. Jedoch kann ich auch nicht verheimlichen, daß ich am heutigen Abend tot bin, es sind eben doch viele neue Eindrücke. Nicht zu vergessen sei, daß ich ja Schwedisch in Falun gelernt habe und nun hier und da Probleme mit der Stockholmer Sicht auf die sprachlichen Angelegenheiten erfahre. Allerdings lernt der Mensch ja nie aus, ich will mich dessen nicht entziehen, und frage einfach, mit schönstem deutschen Dialekt, was denn nun eigentlich gemeint sei.
Das Wetter ist übrigens weit von dem in Deutschland entfernt. Das Wochenende in STHML zeigte sich zwar von der schönsten Seite, man konnte gar ausgedehnte Spaziergänge auf Södermalm, in der Innenstadt und in Gamla Stan unternehmen, der Tag heute allerdings läßt einen schon wieder argwöhnisch werden. Und darf man dem Wetterdienst glauben, so soll es am Wochenende endlich mal wieder schneien, was natürlich sein muß, wenn ich mit einem Mietwagen nach Falu gurke. Wenn das nicht wieder renksches Glück ist …
Tja, also so langsam wird es ernst. Ein Bein schon in STHML, ein anderes hängt immer noch in Falun. Bis zum Wochenende, und dann wird man sehen, ich werde einfach berichten.