[Stockholmer] Telegramm 9

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Eine Woche Schule, und mein Repertoire an Schülerentschuldigungen bei Verspätungen wächst ins Unermeßliche, ich sollte langsam über ein Buch nachdenken. So wurde mir am Freitag gleich zwei mal die Erleuchtung ins Klassenzimmer gebracht. Die erste machte mir klar, daß Schüler mehr als drei Wochen bräuchten, um sich mit dem Stundenplan „synchronisieren“ zu können, das sollte ich doch bitte in Betracht ziehen, wenn ich ein Unentschuldigt ins elektronische Klassenbuch eintragen würde. Bei der zweiten wurde mir nahegelegt, daß Busse auf Grund von Sprühregen generell über vierzig Minuten zu spät wären, eine Frage nach der genauen Problematik des Busses bei Sprühregen wurde nicht beantwortet, ich wüßte schon warum. Und ich hatte meine Schüler doch um Kreativität bei der Suche nach einer angemessenen Entschuldigung im Verspätungsfalle gebeten …

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Ich muß weiterhin an meinem Akzent im Schwedischen arbeiten. Neue Schüler, neuer Lehrer, und das Kichern im Klassenraum ist groß, das blanke Entsetzen tritt erst dann ein, wenn ich nach einem munteren Ratespiel feststelle, daß ich nicht aus Polen, Frankreich, Spanien, Norwegen oder Dänemark komme, sondern aus Deutschland. Es hält sich hartnäckig das Gerücht, die Deutschen wären besonders streng.

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Ich glaube, nun werden einige Lehrer in Deutschland Sinnkrisen kriegen, aber ich sitze im Kurs Deutsch 4 tatsächlich nur mit drei Schülern im Klassenraum, ich muß natürlich nicht erwähnen, was das an pädagogischen Möglichkeiten freisetzt!

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Der Herbst ist da! Drei Tage Dauerregen, Temperatur nachts schon im einstelligen Bereich, der Winter kann kommen!

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Das Wochenende war einfach mal wieder viel zu kurz.

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