(Jätte-)Platt in Falun!

Ja, nun also ein kurzer Bericht der letzten zwei Tage, nach der Ankunft, zurück in heimischen Gefilden, der sich eigentlich rein durch Zahlen ausdrücken lassen kann. Denn, innerhalb der letzten 48 Stunden habe ich

  • bereits 15 km wegspaziert
  • nur leichte 8 Stunden geschlafen
  • ganze zehn Stunden in der Högskolan verbracht
  • noch keinen einzigen Kaffee getrunken
  • schon wieder unzählige didaktische Methoden (ganze 7) um den Kopf gehauen bekommen
  • viel zu viel Geld ausgegeben (so um die 500 SEK)

Nun will man ja nicht meckern, sondern klotzen, was ich auch tue, und so schlußendlich meinen kann: der Wiedereinstieg ist geschafft. Sprachlich allerdings rast hier eine Wand nach der nächsten auf mich zu, im gestrigen Seminar schaltete das Hirn bei Schwedisch einfach ab, und wie in so manch schlechtem Film, drangen eigentlich nur noch „Bla-bla-bla-Sprechblasen“ ins Köpflein vor. Jedoch bin ich voller Zuversicht, dieses Problem innerhalb der nächsten Tage bewältigt zu haben, es ist eben immer dasselbe.

Falun – Falun hat sich eigentlich nicht wirklich verändert, ebenso wenig das Studentenwohnheim (Britsen). Dennoch sind Anzeichen des Umbruchs vorhanden, auf Falun und Britsen bezogen. So ist mir die liebgewordene Shell-Tankstelle gegenüber unseres Hauses einfach verschwunden, demontiert und eingeebnet. Nun denn, sicher brauche ich als engagierter Fußgänger kein Benzin zum Vorwärtskommen, allerdings war sie zur Bestimmung des momentan Benzinpreises durchaus praktisch, schon deswegen, weil man diesen mit Deutschland verglich. Weiterhin scheint sich die einheimische Bevölkerung Sorgen um den ausreichenden Vitaminverbrauch der Studenten zu machen, auf dem Weg zur Högskolan kommt man derzeit an unzähligen Gärten vorbei, bei welchen an Zäunen angebrachte Körbe Äpfel zum Nulltarif anbieten – „take a fruit“ sind die einladenden Schilder. Das gab es noch nie, noch nie, noch nie; bisher mußte Obst teuer erstanden werden. Lieblich zu sehen, daß die Schweden Obst, das übrig ist (und nicht etwa gammelig), verschenken, denke ich da an Deutschland, erinnere mich einfach des Umstandes, daß man schon dafür „erschossen“ wird, nimmt man einen Apfel, der auf dem Boden liegt. Überraschend hingegend ist die Besetzung des Wohnheimes dieses Semester, die Deutschen sind eindeutig zahlreicher vertreten als sonst, ihre Zahl beläuft sich um die 30. Zwei davon wohnen übrigens in meinem Flur und gaben zum Besten, unsere Küche sei die sauberste. Was, wenn ich >>> hiermit und >>> damit mal an alte Zeiten erinnern darf, einem Wunder, wenn nicht sogar Weltwunder, gleichkommt.

Nicht verändert hingegen hat sich der rökrum, also Raucherraum, ein Paradies für Keime und Bakterien. Und leider wird auch schon wieder geklaut und verschoben, so ist ein Sofa aus dem Flur C-upp verbracht worden, der Besitzer, der es eigentlich nur auf dem Flur zwischenparkte, ist sichtlich wütend und macht dies durch Aushänge publik.

So kann man, summa summarum festhalten, alles im Lot, gerade so, hier in Falun, wobei ich nicht verschweigen will, daß die Möwen weg sind, keine Feuerwehren die Straße entlangbrausen, keine U-Bahn durch den Keller fährt, keine Flieger ihre Abflugsschneise über dem Haus abfliegen – rundum: RUHE! Nur das Wetter macht wirklich Faxen, im Moment hat man das Gefühl, der Winter stünde vor der Tür.

Wie auch immer, ich werde nun ersteinmal durchs Wohnheim schleichen und mal schauen, wen man noch so trifft, bisher habe ich es immer nur in die Küche und ins Zimmer geschafft. So denn einen Gruß an die Leser und in diesem Sinne: bis später!

8 Gedanken zu „(Jätte-)Platt in Falun!“

  1. Ach, die Schweiz ist mal wieder zu Gast, an dem SS zu erkennen :mrgreen:

    Also, der Flur ist voll, nur ein Räumlein frei 🙂 Und, ja, es hat wohl schon sein gutes, daß Daniel inzwischen ausgezogen ist, man selber glaubte es ja nicht. Abba nu issa wirklich weg.

    Hmmmm, na dann solltest Du alsbald und zeitnah deiner Nostalgie nachkommen, vor allem im Lichte des wahnsinnigen Ölpreiser! Wer weiß, wie lange es noch Flüge nach SE gibt??? Na und ick würde mir auch wieder freuen, Dich mal zu sehen, und ich kenne da auf Anhieb noch jemanden!!!

    Kramar och vi ses snart, hoppas jag!!! Lieben Gruß!

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  2. Wie bitte? Die Küche ist sauber???
    Wahrscheinlich auch nur weil momentan bloss 3 Bewohner in F-down wohnen und der liebe Daniel ausgezogen ist (auch das grenzt an ein Wunder).
    Ich muss euch unbedingt wieder mal besuchen kommen, habe grad so ne „Schweden-Nostalgie-Phase“…!
    Grüsse aus der Schweiz 🙂

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  3. Boah, wenn man dem >>> Matmagasinet nicht mehr glauben darf, wem denn dann??? Wahr allerdings müßte sein, daß 20 Muskatnüsse den Rahmen sprengen sollten – zudem kann das doch nicht schmecken!?! Die Schweden wieder :mrgreen: Tut aber meinem Wenigschlafen keinen Abbruch, Ursache hierfür liegt definitiv außerhalb der Verantwortlichkeiten von selbstgebastelten oder industriell dahingeklatschten Lebensmitteln! Ich schwöre 😎

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  4. Tja, Mathilda ist umgezogen – von oben nach unten, und mag nun ganz besonders die Umgebung vom Ficus benjamini. Leider teilt sie mir aber nicht mit, auf welcher Grundlage dieses halsbrecherische Umzugsmanöver stattgefunden hat. Sie schweigt :mrgreen:

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