Wochenende – mit Sonne!

Es scheint, das Wetter will sich mit mir versöhnen, mit den anderen freilich auch, man drehte hier ja insgesamt schon leicht am Rad, die letzten Wochen waren zu grau, zu feucht, zu gar nichts zu gebrauchen. Renata merkte erst gestern äußerst gequält an, nun spönnen alle. Ich konnte ihr da nur mit einem müden Lächeln beipflichten.

Vor allem dahingehend, das es doch recht schwer wäre, an einem Freitage als einziger von allen im Flur Punkt neun in der Uni zu hocken, Seminar. Um hiernach in aller Dunkelheit durch graue Schleier am Himmel wieder in Dunkelheit nach Hause zu eiern.

Wie auch immer, seit heute morgen ist alles anders. Die Sonne scheint, es wurde warm, die Wespen flogen wieder, die Pusteblumen schossen aus der Erde, die Laune hob sich, nicht nur die meinige, die Vögel drehten durch, der Kaffee schmeckte viel besser als sonst, man fühlte sich rundum putzmunter. Und endlich mal nichts zu tun, gar nichts. Keine Reflexionen, keine Vorreflexionen, keine Didaktik, null und nichts – vom Zimmer vielleicht abgesehen. Mit meinen ganzen Handouts und Skripten könnte ich inzwischen den Turm von Babylon nachbauen, wenn ich sie denn alle auf einem Haufen hätte. Aber da man ja verschiedene Fächer hat, baut man eben kleine und hofft beim Öffnen der Türe, sie mögen doch bitte stehen bleiben. Wie auch immer, da man morgen auch nichts zu tun hat, böte sich eine Umsetzung oder der Abriß dieser an. Schauen wir mal.

Ach ja, letzen Endes bin ich heute mal wieder, endlich, ausgiebig und lange draußen gewesen, an der frischen Luft, in der Natur, im Wald, am See. Hirn auspusten. Es war aber auch verdammt noch mal Zeit dafür. Man wird ja sonst ganz wirr im Oberstübchen. So tüdelig, wie ich die letzten Tage war, hätte ich nicht reinen Gewissens am Montag in den Bus nach Svärdsjö steigen können, die Schüler mich wahrscheinlich gleich im Bus gelassen hätten, wenn nicht sogar in Danholm schon wieder rausgeschmissen.

Es ist doch immer wieder erstaunlich, was mir besonders heute mal wieder aufgefallen ist, wie schnell man sich an sein Falun gewöhnt hat, und an das, was so drum herum steht. Ich glaube, wäre ich in Berlin gewesen, hätte ich heute wahrscheinlich die U-Bahn zusammen gebrüllt, so als Ausgleich. Auf dem Weg in die Natur. Was ich hier ja Gott sei Dank nicht muß. Nicht wahr. Und damit gleich vorgebaut wird, geht es morgen gleich noch mal raus. Zur Prophylaxe. Und dann schauen wir mal. In diesem Sinne nun allen Anwesenden, seien sie durch Zufall hierher gelangt, durch pure Absicht oder durch externen Zwang, ein schönes Wochenende und zum Schluß noch ein paar Eindrücke, die Frieden stiften. Zumindest was mich angeht, man soll ja nicht immer von sich auf andere schließen.


Falun/Varpan – Es gibt ihn noch, auch wenn nur stellenweise, den blauen Himmel!


Falun/Varpan – Der Varpan fließt dahin im Abendscheine.


Falun/Varpan – Und auch die Sonne traut sich noch.


Falun/Varpan – Federvieh.


Falun/Varpan – Kampf am Firmament.


Falun/Varpan – Eindrucksvoll allemal.

2 Gedanken zu „Wochenende – mit Sonne!“

  1. Ach, im Moment dicker fetter Nebel – aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben.

    Hm, also früge man mich, mir gefällt ja eigentlich Bild 2 am Besten – durch die Wolken und deren Spiegelung. Das Foto wirkt auch mich so weit und vor allem ruhig. Siehste, so unterschiedlich sind Geschmäcker.

    Brunchen. Ich frage mich in diesem Zusammenhang, warum wir das in neun Wochen Berlin nicht einmal hinbekommen haben. Seltsam, das mit der Zeit.

    Dann hoffe ich, es war genehm, das Frühstück, einen großen Kaffee habe ich hier eben zu stehen, gedenke eurer, und sende einen lieben Gruß!

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  2. Bild Nr. 3 ist ja wieder mal der absolute Kracher…irre !!!

    Freut mich, dass bei Euch die Sonne scheint. Bei uns war’s gestern eher hässlich, aber dafür schaut gerade die Frühmorgen-Sonne durch’s Fenster. Mal sehen, wie lange sie verweilen wird.

    Gehe nachher mit Sabine und Uli brunchen. Wir werden Deiner gedenken und mit einem großen Kaffee auf Dich anstossen. Schöner wäre es freilich, wenn Du zugegen wärst…aber nun ja.

    Ich wünsche Dir heute jedenfalls einen ebenso schönes Wetter wie gestern und einen nervenberuhigenden „Frische-Luft-Lauf“ !

    Liebe Grüße aus der alten Heimat, Katja

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