So, Woche fünf ist erreicht. Ich kann nun aber nicht eindeutig sagen ob gerade so den Berg erreicht oder mit voller Schwung und Elan angekommen. Denn seit dem Wochenende, also seit Mo genauer gesagt, seit dem die Sinusitis ihren Rückzug angetreten hat – ganz exakt gesagt – , wird der Drang schon wieder stärker. Eine zu qualmen. Worauf schiebe ich das nun wieder? Streß steht eigentlich nicht vor der Tür. Seelenheil ist zwar nicht unbedingt befriedigend, aber ausreichend dahingehend, daß ich nicht Zigaretten als Kompensation einsetzen muß.
Ich könnte nun das Buch von Simone de Beauvoir heranziehen, weil das mich wirklich zur Weißglut treibt. Auf der anderen Seite will ich die Frau, die sich auf Grund ihres physischen Zustandes nicht mehr wehren kann, auch nicht für meine Zustände verantwortlich machen. Nichtsdestotrotz sind die Gemütsschwankungen wieder auf dem Vormarsch, sehr unstabil der Herr Braun momentan. Außerdem nervös, was sich wieder in nächtlichen Spaziergängen und einer durchaus leichten Reizbarkeit zeigt. Unruhe, das wäre wohl das zutreffenste Wort. Sonst ist ja eigentlich alles chic. Fruchtgummis durch Gemüse eingetauscht, kein Muskelzittern, nein, auch keine Psychosen, Traumata oder ähnliches. Wie gesagt, aber das Gefühl, etwas fehlt, das wird man wohl nicht so schnell los. Ich trinke keinen Kaffee mehr, Grund für eine Zigarette ist weg. Die Zigarette nach dem Essen wird durch frische Luft ersetzt. Eine auf dem Weg zur Hochschule fällt auf Grund der Kälte flach. Und trotzdem schlägt der Wunsch nach einem Kippchen irgendwann ein wie eine Bombe, zumindest im Kopf. Und dann renne ich wie ein aufgescheuchtes Huhn durch und um Britsen, was auch meinen Leuten teilweise hier in F-undre aufgefallen ist.
Wie also soll das Fazit nun ausfallen? Glücklich? Gut geschafft? Gemeistert? Gewinner?
Ick weeß es nich, ick weeß es nich. Gewinner, freilich, finanziell. Man merkt nach vier Wochen schon deutlich, daß die eingesparten Fluppen sich als Schwedische Kronen, die man tatsächlich ausgeben kann, auf dem Konto ansammeln. Gut geschafft? Wenn man mit gut meint, daß etwas geschafft worden ist, das also etwas gutgegangen ist, dann ein großes JA. Denn ist bisher im Großen und Ganzen gutgegangen. Gemeistert? Nein, noch nicht gemeistert. Gut geschafft, aber am Anfang vom Ende, dort selber noch nicht angekommen. Denn bisher ist jeder Tag immer noch ein kleiner Kampf, vor allem gegen den inneren Schweinehund, der doch allzugerne flux zum Hemköp rennen möchte, um den Tabak mit Freude käuflich zu erstehen. Und, ich denke dieser Fakt sollte nicht außen vorgelassen werden, die härteste Prüfung kommt ja erst noch – BERLIN. Familie -qualmt. Nicht alle, aber einige Freunde – qualmen. Öffentlich Rauchverbot in Berlin – Fehlanzeige. Das heißt, wenn ich dann wieder auf der Piste bin, was sicher nicht zu knapp sein wird, dann werde ich wohl oder übel mit dem Rauch, zumindest in passiver Rolle, vorlieb nehmen müssen. Und sowas kann ja zum Umkipper werden, ich bin einfach realistisch. Ach, das wird wirklich noch ein großer SPASS. Und so am Schluß dieses Eintrages fält mir doch noch eine mögliche Erklärung ein – die Tage sind schon wieder extrem kurz. Dunkelheit. Seit dem letzten Winter bin ich, was Dunkelheit angeht, etwas geschädigt, persönliche Ereignisse. Vielleicht ist diese mitschuldig, daß hier und dort im Zusammenhang mit anderen Faktoren der Wille etwas strapaziert wird. Aber man weiß es nicht, man steckt ja nicht drin – also im Kopf, sonst könnten wir uns ja alle selbst durchschauen, und wer würde das von sich behaupten.
So bin ich also gespannt, wie Woche sechs über die Bühne gehen wird. I am working on it – nicht wahr? Und Gott sei Dank, ich habe ein neues Substitut (wieder-) entdeckt: gefüllte Lebkuchenherzen!!! Ach, die gibt es nun endlich wieder bei meinem LIDL des Vertrauens, und auf gefüllte Lebkuchenherzen kann ich immer : -) Nein, Scherz beiseite, man leiert ja irgendwann aus, wenn man die packungsweise in sich hineinstopft, aber zum gelegentlichen Ausgleich sind sie bestimmt gut zu gebrauchen, Schokolade macht schließlich glücklich. In diesem Sinne, Daumen und drücken.