Tja, lieber Leser, sicherlich eine recht dramatische Überschrift, aber heute war es dann auch bei mir soweit – BOAH! Das Semester ist abgeschlossen, erfolgreich, wenn ich das noch hinzufügen darf. ENDLICH.
Ich kann ja langsam die Wörter reflektera und reflexioner nicht mehr hören, lesen und ausführen. Auch wenn ich heute noch einmal gezwungen wurde, mit Abstand mein Semester zu betrachten, meine Seminarleiterin wollte dies, ich wollte das nicht, also nicht wirklich. Zusammenreißen konnte ich mich dennoch und hier und da meinen eigenen Entwicklungsstand preisgeben. Daß ich allerdings ernsthafte Probleme hatte, wurde bei der Beurteilung meines Referendariats offenkundig. Man erhielt nämlich in allen Bereichen die Bestnote, das mit dem Reflektieren allerdings schien nicht ganz so geklappt zu haben, wie es gewünscht war, es gab da einen marginalen Abzug bei der Note. Nun sei es denn, solange man mir nicht unterstellte, ich sei für den Lehrerberuf nicht geeignet, was meine anleitende Lehrerin dort, in Svärdsjö, ganz und gar nicht sah. Wohl vorbereitet schlug der Renke immer auf, er sei auf die Kinderchen eingegangen, habe einen guten Stand im Lehrerzimmer gehabt und niemals dummens Zeug gequatscht. Seine Materialien wären immer einwandfrei gewesen, seinen Unterricht hätte er gewissenhaft geplant. Nur eben das Reflektieren, das sei ihm dann doch zusehends schwergefallen, was allerdings auch, zu meinen Gunsten, durch die Arbeitsbelastung und das allgemeine Studienumfeld erklärt wurde. Nö, nehme ich an, und meine gar, es stimmt, es stimmt. Wenn ich dann schon immer hier zu Hause saß und über alles mögliche reflektierte, dann war es eben so, daß mir die Lust abging, selbiges auch noch direkt in der Schule nach dem Unterricht zu tun. Und wenn ich nun noch davon absehe, daß meine schwedische Sprache im akademischen Bereich ausgebaut werden muß, was ich weiß, dann bin ich im Moment einfach nur genügsam, daß dieses Semester bestanden wurde. Nach vier Reflexionen, drei größeren Studienaufgaben/Hausarbeiten, unzähligen Seminaren und einer abschließenden schriftlichen Reflexion, eine Schlußpräsentation im Powerpoint-Format inkludiert, ist nämlich auch die Luft RAUS, vollkommen raus. Die letzten Reserven verbrannten dann heute beim Benotungsgespräch und der Powerpoint-Präsentation. So sieht das aus. Auf der anderen Seite, sicher habe ich wieder viel gemeckert, so denn auch mal ein garstiges Wort an den Kurs verloren, aber vor allem das Referendariat will ich nicht missen. Es war doch herrlich, wie meine Klassen zusammen versucht haben, dem Renke häppchenweise Insider-Schwedisch beizubringen, als Gegenleistung habe ich sie mit bestem Deutsch versorgt, vor allem Winterschlußverkauf und Sommerschlußverkauf sollten sie inzwischen in einem angemessenen Tempo aussprechen können. Ich denke, ich werde ihnen im Gedächtnis bleiben, genauso wie meine gnadenlosen Ausspracheübungen, die sie aber letzten Endes mit Begeisterung angenommen und in die Praxis, also die Aussprache, umgesetzt haben.
So, und nun lasse ich das Ganze erst einmal sacken. Und außerdem teile ich mit: dieses Wochenende wird nichts gemacht – GAR NICHTS. Einfach ausschlafen, ausspannen, abschalten, gucken. Und dann wird das neue Semester, welches offiziell nächste Woche beginnt, ganz vorsichtig und sachte, die Betonung liegt auf SACHTE, begrüßt und angenommen, es wird dann Englisch II sein. Aber bis dahin wird noch ein bißchen Schnee in Falun fallen. Ein schönes Wochenende allen Lesern wünschend mache ich mich auf die Socken – vielleicht mal in die Küche, oder in den Wald. Schauen wir mal!
Öh, nu abba mal die Kirche im Dorf lassen, wa, stolz – herrje. Solch Bekundungen reichen doch aus, wenn ich Berlin leibhaftig in der Türe stehe :))
Lieber Gruß in die Heimat!
auch von mir die besten Glückwünsche mein großer Bruder…..es geht ja dann so langsam alles seinem Ende wieder. Wir sind sehr stolz auf dich
ganz lieb gedrückt
lg Viola
Ach Sabine, einen Dank für Deine Gratulation! Und ich pflichte Dir bei – einfach ist soetwas bestimmt nicht. Auf der anderen Seite, spannend immer wieder, naja, und langweilig nun schon gar nicht. Es soll ja Menschen geben, die Anstrengendes gar nicht mögen … Sachen gibt es!
Da gratuliere ich doch zu dem erfolgreich abgeschlossenen Semester. Ist ja nicht selbstverständlich so in der Ferne und in einer fremden Sprache.