Eiszeit.

Zwischen mir und meinem Blog, in Falun, im Kopf, ach eigentlich im Moment überall. Man kommt ja zu nichts mehr. Ein Elend ist das hier im Moment auf den Seiten! Keine Bilder auf Grund einer inzwischen reparierten Kamera in Berlin. Kein Lebenszeichen von mir an dieser Stelle, weil die Arbeit im Moment alles verlangt. Denn stehen doch die Benotungen an, am Montag müssen diese in der Kiste sein, was man wörtlich nehmen darf, ich muß das alles in eine hochoffizielle Datenbank der Kommune von Borlänge hineintippen. Und das ist, meine liebe Leser, alles gar nicht so einfach, also das Benoten. Denn so leicht wie in Deutschland [sechs, setzen] gestaltet sich das hier nicht. So habe ich heute z.B. noch vier individuelle Schülergespräche auf Englisch geführt, um mir der Benotung sicher sein zu können. Freilich, ich könnte einiges meiner Einschätzung aus dem Unterricht heranziehen, so dürfen aber z.B. Benehmen und nichtgemachte Hausaufgaben nicht in die Benotung einfließen. Zudem habe ich einige Schüler, die im letzten Halbjahr keine Note bekamen, bei mir aber zumindest auf „Bestanden“ stehen, und da will man sich seiner Sache einfach sicher sein.

Auf der anderen Seite, so nach einem Halbjahr, kann ich vermelden: Der Renke kommt an, zumindest bei den Schülern. Ja, gewiss, hier und da leicht streng, nicht immer kompakt und einfach in der Handhabung, zuweilen renitent [vor allem in Sachen Disziplin] (Nachtrag: er blendet die seinige als Schüler einfach mal aus), aber dennoch lernt man bei ihm, und das, meinen meine Schüler, auch erfolgreich. So, mehr kann ich mir als Rückmeldung eigentlich doch gar nicht wünschen. Solange sie nicht in meinen Unterricht kommen und einen Brechreiz bei Deutsch oder Englisch verspüren, ist die Welt für mich rund.

Rund läuft es hier in Schweden auch im ÖPNV, selbst wenn hier und da Schneeflocken fallen, und das Thermometer seit Wochen nicht mehr den Plusbereich erreicht. Dieser ganze Firlefanz da in Deutschland, als da Flughäfen ohne Enteisungsmittel wären, eingeschneite Weichen, überforderte Räumdienste und ein Sardinen-wie-in-der-Dose-Gefühl bei der S-Bahn in Berlin (für 2,80 €) im Berufsverkehr, das ersparen wir uns hier alles. Es liegt wohl daran, daß man hier nicht Wetterbingo spielt und völlig daneben tippt – der Winter kommt eben einfach. Auch wenn unsere Südeuropäer im Studentenwohnheim seit Wochen mit sich und der Welt kämpfen, aber das kann man nun wirklich nicht ändern. Wie kann es eigentlich sein, daß ein hochtechnisiertes Land wie Deutschland immer dann den Hintern zukneift, wenn Phänomene auftreten, die älter als die Menscheit sind und deswegen eigentlich kein Überraschungspotential mehr haben sollten???

Allerdings werde ich wohl gleich und demnächst einen Klimaschock erleiden, verbringe ich das Wochenende endlich mal wieder in Stockholm beim Herrn Anto, zwei Wochen des Nichtsehens haben doch gereicht. Die Hauptstädter müssen ja mal wieder aus der Reihe tanzen und die Faluner -17°C mit -6° ausstechen. Was der Kreislauf hierzu wohl sagen wird? Bei extremer Wärme reagiert er ja immer mit Unpäßlichkeit der besonderen Art …

Ich werde berichten, so denn mein Zug ankommt … !

Frohes Schaffen, schönes Wochenende!

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