Ich habe ja in sechs Jahren Schweden schon so einiges in Sachen Winter miterlebt, aber der Schneesturm des gestrigen Tages und der vergangenen Nacht stellen meine bisherigen Erfahrungen in den Schatten. 3 dm Schnee sind hier in zwölf Stunden heruntergeweht, das öffentliche Leben stand am Morgen nahezu still in Falun, über Stockholm brauchen wir gar nicht sprechen … es fuhr nicht ein Bus, die U-Bahn humpelte vor sich hin und die S-Bahn traf es nicht minder schlimm. Und Zugfahren war zumindest bis in den Nachmittag hinein ein waghalsiges Abenteuer, so entgleisten zwei Züge in Gävle auf Grund der Schneemassen, die sich in Weichen festgesetzt hatten. Und von deutschen Temperaturen bei 13°C (z.B. in Stuttgart) sind wir recht weit entfernt, wir stapeln ganze 23 Grad tiefer, bei im Moment -10°C, und der Trend für die nächsten Tage zeigt nach unten, es wird wohl wieder an der Marke von -20°C gekratzt werden.
Das Wetter hat mich natürlich nicht davon abgehalten, heute durch die Gegend zu schlendern. Beim Sonnenscheine und einer wahrlich frischen Luft konnte ich nicht im Studentenwohnheim Däumchen drehen, es ist ja unbekannt, wie lange der Schnee dieses Jahr bleibt. Fantastisch an der ganzen Angelegenheit ist die Tatsache, daß eigentlich alles so ist wie im letzten Winter, eben nur mit ein bißchen mehr Schnee hier und da. So war meine >>> Referenzbank in Sachen Winter ebenso an ihrem Stammplatz wie die Fahrräder vor dem Studiwohnheim. Daß man allerdings den Hinterausgang unseres Korridors nicht mehr benutzen kann, leichte Schneeverwehungen, ist neu. Ach, herrlich dieses Winterwetter, auch wenn ich mit dieser Meinung allein auf weiter Flur stehe. So war bei einem International Dinner hier in F-Down auszumachen, daß nicht alle dem Väterchen Frost aufgeschlossen gegenüber stehen. Mein Zwiebelkuchen hingegen wurde ohne größere Einwände verspeist. Die Zubereitung hingegen sorgte für Tränen unter meinen Mitbewohnern, zwei Kilo Zwiebeln schälen und schneiden sich ja nicht von selbst. Ich hatte nach den ersten 500 g schon keine Tränen mehr, andere in der Küche kam aus dem Weinen nicht mehr heraus. Beendet wurde der Abend übrigens mit einer Partie Uno, wobei ich mit Entsetzen feststellte, dieses schon Jahre nicht mehr gespielt zu haben. Doch trotz dieses Umstandes konnte ich mich behaupten und den Sieg bei mehreren Durchgängen vereinzelt für mich beanspruchen.
So sieht die Welt in Falun aus. Das Wochenende wird ausnahmsweise mal nicht bei Anto verbracht, es ergab sich nämlich, daß ein werter Studienkollege aus dem Sommer (man erinnert sich vielleicht, daß ich in Krosno/Polen einen Sommerkurs belegt habe) in Falun weilt, wir müssen morgen unbedingt die Welt retten, beim Biere versteht sich. Damit sei es das nun aus Falun gewesen, ich wünsche spontan ein schönes Wochenende und drücke die Daumen für meine deutschen Leser, daß auch diese noch einmal in den Genuß des Winters kommen!
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Hm, bara lite eller ganska mycket? Men iaf kan jag konstatera: Våra terminer här i F-undre var de bästa … 🙄 Stor kram till dig!
Jag saknar Falun…lite!