Schadensbericht Britsen.

Der fällt zu meiner Überraschung gänzlich aus. Zwar stand ich morgens um drei im Bett, als die Meute sich mehr oder weniger halbwegs geordnet wieder in den hiesigen Hallen des Studi-Wohnheimes einfand, mußten doch laustarke Diskussionen um Benimm und Benehmen auf der Straße und in der Disse um diese Uhrzeit geführt werden, es klopfte auch zuweilen übermütig an meiner Tür, aber nach einem einzigen kleinen großen Urschrei meinerseits und dem Hinweis, daß es wirklich noch Studenten geben soll, die das machen, was das Substantiv innehält, sich lehren, war Ruhe.

Ich konnte heute früh rein gar nichts entdecken (vom Raucherraum mal abgesehen), was mich schockierte oder anwiderte, es scheint, die Damen und Herren haben ihre überschüssige Energien schon anderweitig abgeladen, oder der Alk war diesmal einfach zu teuer.

Haarsträubend allerdings in f-undre ist eine Situation zwischen zwei Mitbewohnerinnen, deren Freund ich beider bin. Allerdings, ich drücke das nun mal sehr platt aus, ist die eine nun mit dem Ex-„Boyfriend“ der anderen zusammen, was u.a. schon dazu führte, daß die eine von der anderen Bier ins Gesicht geschüttet bekam. Zwar ist dies sicher sehr unfein und zeugt nicht unbedingt von Weitsinn, wie sooft bei hitzig feurigen Emotionen, dennoch ist Bier eben flüssig und kann kaum Schaden anrichten. Gestern jedoch eskalierte wohl die Situation dermaßen, daß die eine die andere von der erhöhten Tanzfläche im l’Etage fegte, ich weiß nun rein gar nicht, wie das Ganze endete, freilich sind bei mir sämtliche Alarmglocken auf volle Fahrt voraus. Denn nun stehe ich wieder zwischen Stühlen. Zum anderen leidet natürlich das Flurklima immer mehr. Nicht miteinander zu reden, vielleicht noch ein Bier im Gesicht, sicher, ich denke, damit können, wenn dann alles wieder ein bißchen realistischer gesehen wird, alle hier leben. Aber bei körperlicher Gewalt befürchtche ich nun doch langsam ernsthafte Konsequenzen für das Miteinander hier. Oha, da kommen schwere Zeiten auf f-undre zu, das kann so nicht gutgehen.

Naja, ich werde nun erstmal gleich in die Uni hochtoben und gucken, was mir beim obligatorisk koordinatorsträff so angetan wird, ich muß ja nächste Woche für drei Tage wieder in die Schule, die Schule, also die meinige, an der ich vom Studi zum Lehrer werde. Oder auch nicht (also Lehrkraft werde ich auf jeden Fall, aber vielleicht auch in Gestalt des Teufels???).

Ach, da muß ich noch mit Bedauern mitteilen – der Schnee ist futsch. Alles futsch. Falun ist im Moment eine riesengroße Pfütze. Dat is einfach zu warm. Und das großprotzig angekündigte neue Schneetiefdruckgebiet, hm, dies scheint sich in Luft aufgelöst zu haben. Bah, der schwedische Wetterbericht, der bescheißt und belügt verwirrt die Konsumenten ja noch mehr als die BILD!

In diesem Sinne, hier noch ein paar Bilder des Stillebens „Raucherraum Britsen“, heute durchaus wieder mit leichtem Ekelansatz, aber man achte einfach auf den plastischen Aufbau. Einen schönen Donnerstag der Welt da draußen!!!