… wäre das heute wirklich ein Ernstfall an der Högskolan Dalarna gewesen, in Falun. Da sitzt man nichts ahnend in seinem Seminar, wertet zusammen mit den anderen Studienkollegen die Zeit an der Schule in dieser Woche aus, und dann geht mit einem Male, unter Getöse und Mordslärm, die Klingel im Seminarraum los.
Sicher, nun soll man ja nicht hysterisch panisch alles plattrennen auf dem Wege nach draußen. Aber wir hingegen erholten uns erst einmal vom dem Schock. Gemächlich. Bis ich dann meinte, da es doch ein Feueralarm sei, und ich den Drill ja aus Deutschland bis heute nicht vergessen habe, geht sie denn los, also die Alarmglocke, ob es nicht sinnvoll sei, das Gebäude vielleicht doch zu verlassen. Was dann die Seminarleiterin bestätigte und ebenfalls anmerkte, daß wir nun gehen sollten. Bis dahin war schon eine Minute futsch. Aber von geordnetem Abgange kann nicht gesprochen werden. Erst einmal wurde sortiert und eingepackt, umgepackt und verpackt. Im Gänsemarsch dann, endlich will man meinen, war der Raum verlassen. Aber draußen wartete schon das Grauen, in den Fluren verhielten sich alle wie ein Hühnerhaufen, der nicht weiß, wo seine Eier abgelegt sind. In der Caféteria wurde munter weiter das Mittagessen genossen, man blieb einfach in den Vorbauten der Hauptgänge stehen, regnete es doch, keiner achtete darauf, wer zu welchem Seminar gehörte, hier und da verschwand noch schnell einer auf den Donnerbalken, und von einem zentralen Versammlungsplatz, wie in den Evakuierungsplänen vorgeschrieben, hat noch nie einer was gehört. Tja, und die Annahme, es wäre eine Übung, die erübrigte sich dann spätestens, als die Feuerwehr wirklich anrückte und ins Gebäude einrückte. Denn, so stellte sich später heraus, wurde der Feueralarm nicht zu Übungszwecken ausgelöst, vielmehr lief wohl irgendwas in der Küche schief, als man versuchte, einen Flugvogel optimal zuzubereiten. Und als wir es dann doch noch irgendwie zum zentralen Versammlungsplatz schafften, fehlte das halbe Seminar, was natürlich sträflich peinlich war als man wissen wollte, ob wir komplett die Uni geräumt hätten.
Ein anderes Extrem stellte sich schon über Nacht ein, so als Gegensatz zu >>> diesem Tag hier, es schneite endlich mal wieder! Das nenne ich eine Glanzleistung, Falun, Dalarna, Schweden! Von 27°C und Hochsommer tillbaka till vintern nicht mal innerhalb einer Woche! Für meinen Kreislauf ist das freilich ein irres Spiel – erst die Hitze, die mich lähmte, und nun wieder halber Winter, in blühenden Landschaften wohlgemerkt. Und wer es nicht glaubt, >>> da gibt es ein Bild, nicht mein eigenes, meine Kamera vergaß ich heute, aber ein Dokument für die Zeitgeschichte!
Jo, und nun steht erstmal etwas Erholung auf dem Plan, die Woche hatte es in sich, und das frühe Aufstehen um halb sechs bekommt mir eben mal nicht so wirklich ordentlich gut. Wenn man das so sagen darf! Daß ich schon vor Mitternacht ins Bett gehe, ist ja doch eher ein untypisches Verhalten für einen Renke, der eigentlich ein Nachtwesen ist, allerdings forderte der summierte Schlafmangel auf Grund der veränderten Sachlage seinen Tribut. So wird dann also am Samstag extremes Ausschlafen auf dem Tagesplan stehen – und dann wird geguckt. Vielleicht kann man ja wieder Skier anschnallen und die Schanze runterknallen? Wir werden sehen – bis dahin: ein schönes Wochenende!