Fast. Erst kommt mal wieder, also am morgigen Tage, die obligatorische Zugfahrt nach Arlanda, mit Umsteigen in Borlänge, herrje, wie ich diese Strecke liebe. Bin diese binnen Monatsfrist ja erst viermal gefahren – Kalle abholen und zurück, mit Kalle nach Stockholm und ohne ihn zurück – und auf dieser Strecke passiert ja immer so unheimlich viel aufregendes. Will sagen, wenn da mal ein Häuschen am See einen neuen Rotanstrich bekommen hat, dann ist das schon fast eine Zeitungsmeldung wert. Und dann dieses Warten auf Arlanda, wo es noch nicht mal eine ordentliche Besucherterrasse gibt.
Damit nicht genug, ich gucke mir dann nach hoffentlich erfolgreichem Aufklatschen in Hannover Langenhagen dort erst einmal wieder die S-Bahn an, den Hauptbahnhof, und hoffe, sollte Deutschland heute abend verlieren, daß morgen alles ganz friedlich in den ICE-Zügen nach Berlin ist. Wenn die denn fahren sollten, im Februar letzten Jahres war das ja wieder alles so eine reine Glückssache. Allerdings, bei der DB ja nichts neues: Kommen die Züge heute nicht, dann vielleicht morgen, oder übermorgen. Oder vielleicht nehme man doch ein Taxi?
Spannend wird das Flugwetter, im Moment sind für Arlanda Böen mit 30 Knoten vorausgesagt, dasselbe für Hannover, zudem wird vor Gewitterzellen gewarnt, die sich im Laufe des morgigen Tages bilden könnten, sowohl in Arlanda als auch Hannover. Der Streckenwind mit 43 Knoten sieht hingegen recht ruhig aus, ein Jetstream ist weit und breit nicht in Sicht, was eigentlich schade ist, es wird wohl ein widerlich ruhiger Flug, wenn man von Ab- und Anflug mal absieht. Aber eigentlich ist mir das auch alles mehr oder weniger egal, meinen Sitzplatz habe ich schon, wie immer ganz hinten am Fenster, da hat man beste Aussicht auf abfallende Flügel, brennende Motoren und die verzweifelten Versuche eines Piloten, bei Gewitter die Maschine auf Landekurs zu halten. Solange die Klappen noch rauskommen, ist alles chic.
Traurig auf der anderen Seite allerdings ist, daß ich auch dieses Jahr wohl keine zeitnahen Fotos vom Midsommar und seinen Nächten liefern kann, für heute abend sind Regen und Gewitter angesagt, so daß alles viel zu dunkel sein wird, um Fotos zu machen, genauso wie im letzten Jahr. Abartig. Jedoch habe ich ja in den letzten Wochen hier und da Mitternachtsfotos eingestellt, so eine leichte Ahnung von Midsommar sollte man hierdurch aufbauen können.
Tja, mehr ist dann aus Falun eigentlich nicht mehr zu berichten. Der Urwald in meinem Zimmer wird AndrÄ—ja anvertraut, die Küche sieht aus wie sau (mein schwed. Nachbar meint wohl, da nur noch er, Renata, AndrÄ—ja und ich da sind, könne er seine Pasta vier Tage vor sich hingedeihen lassen), Mathilda hat acht Wochen sturmfrei und die Uni kann mir gestohlen bleiben.
Und dann kommt Berlin – äntligen möchte ich fast meinen, die sommerliche Öde hier kann einem doch auf den Kranz gehen. Der Blog wird freilich weiterhin mit Infos gefüttert, wie aber immer, wenn ich verreist bin, unregelmäßig und zuweilen mal gar nicht. Einfach überraschen lassen. In diesem Sinne, ich wünsche allen einen erfrischenden Sommer, mit möglichst wenig Arbeit, freue mich auf all diejenigen, die ich dann in Berlin treffen werde, und verbleibe spontan einfach mit den besten Wünschen und Grüßen!
Glad sommar!