Obschon es im Lande der Elche und Trolle normalerweise recht ruhig und bedächtig zugeht, wird in Falun neuerdings aufgemuckt und protestiert, was damit zu tun hat, daß der Kommune hier hochfliegende, und dies darf man wörtlich nehmen, Pläne in den Sinn gekommen sind, welche auf der einen Seite völlig unnötig erscheinen, auf der anderen gar größenwahnsinnig.
Bisher hat Falun geblutet, finanziell versteht sich, bewarb es sich doch für die >>> Nordischen Skiweltmeisterschaften im Jahre 2013. Dafür hat man im >>> Sportpark Lugnet, in welchem unter anderem zwei Schanzen untergebracht sind, ein neues Besucherzentrum eröffnet, die Infrastruktur auf einen neuen Stand gebracht und hier und da ein bißchen kosmetisch herum gebastelt, bis heute kann man sich über den Erfolg natürlich streiten. Bekommen haben wir die Meisterschaften leider nicht, der Zuschlag ging nach Italien. Es sollte aber nicht verwundern, denn gerade die Schanzenanlage und entsprechende technische Einrichtungen liegen seit dem letzten internationalen Wettkampf im >>> März 2002 (Nachtspringen) brach, die Unterhaltung der Lifte und Treppen sowie der Schanze und der Landefläche wurde gänzlich eingestellt. Daß man damit eine Bewerbung zur Austragung der Meisterschaften nicht aufpolieren kann, scheint logisch, und so wird im Jahre 2013 das italienische Val de Fiemme Gastgeber sein.
Geschlagen gibt sich Falun aber nicht, nun wird gezielt die Austragung für 2015 ins Visier genommen. Allerdings scheint man im Rathaus noch nicht so richtig verstanden zu haben, wie man das Problem der verlotterten Schanzen in den Griff bekommen könnte. Der normale Mensch würde sich wahrscheinlich daran machen, die Technik wieder instand zu setzen. Faluns Politik hingegen möchte unbedingt für rund 26 Millionen Schwedische Kronen, was ungefähr 2,6 Millionen Euro entspricht, noch ein paar Felsen in Lugnet in die Luft sprengen, um somit Platz für drei weitere neue Schanzen zu schaffen. Wie das ungefähr aussehen könnte, hat schon mal >>> Dalarnas Tidningar (DT) in einer Fotomontage erschaffen. Man stellt sich im Rathaus vor, eine K-60-, eine K-35- und eine K-15-Schanze in den Berg zu hauen, in einem >>> Artikel von DT führt man an, daß dies vor allem im Hinblick auf die Bewerbung zur Nordischen-Ski-WM von äußerster Wichtigkeit sei. Verwunderung löst dies aber deshalb aus, weil Falun nicht nur zwei Schanzen in Lugnet hat (eine K-115- und eine K-90-Schanze), sondern dazu auch noch vier in Kvarnberget, die, selbstredend, in einem erbärmlichen Zustand sind, weil man hierfür einfach kein Geld mehr ausgeben mochte. Es handelt sich dabei übrigens um eine K-47-, eine K-30-, eine K-15 und eine K-8-Schanze, in Bezug auf die Größen also entsprechenden derer, die man noch schnell in den Felsen rammen will.
Ganz übel wird es nun, wenn man ins Felde führt, daß die >>> Falu Kommun im Moment auf Grund von finanziellen Engpässen Schulen en masse schließt, und so ist es gar nicht verwunderlich, daß Eltern von Schulkindern der Västra Skolan, die zum Ende des Schuljahres dichtgemacht werden soll, der Politik am Donnerstag bei einem Krisentreffen einerseits Größenwahn vorwarfen und andererseits die Kompetenz absprachen. Zudem wird in den Foren von DT massenweise revoltiert und gefragt, wozu man eigentlich noch Steuern zahlen würde, wenn die Kommune das Geld für überschwenglichen Unsinn und eben nicht für das Gemeinwohl einsetzte.
Ich selber halte mich derweil etwas bedeckt, denn bezahle ich zwar Steuern, habe sie bisher aber meistens nach der Steuererklärung wieder zurück bekommen. Jedoch paßt wohl nicht ganz zusammen, daß man Geld für Bildung spart, wenn es doch woanders dazu eingesetzt wird, um die Schanzendichte in Falun auf ein Rekordhoch zu bringen. Denn baute man die drei anvisierten Schanzen, hätte Falun dann summa summarum NEUN Möglichkeiten, um sich mit rasender Geschwindigkeit in die Luft zu begeben. Wer dann alles da runterspringen soll, bleibt bei der Megaanzahl fraglich, ein bißchen Größenwahn eben.
1 Gedanke zu „Ein kleines bißchen Größenwahn!“