BILD meint: nr. 13

Wie herrlich, wie herrlich. Die Bild hat wieder einmal fulminant ihre Kenntnisse der englischen Sprache zur Schau gestellt – und dabei gnadenlos die Hosen runtergelassen.

Wieso? BILD meint:

Strasse mit Startbahn verwechselt – Piloten wegen Startversuch auf Taxispur entlassen

Vielleicht wollten sie einfach nur mal Taxi spielen…

Wegen eines gefährlichen Startversuchs auf der Taxispur des Hongkonger Flughafens haben zwei Piloten ihren Job verloren.

>>> BILD.de am 15. Dezember 2008

Tja, es ist schon ungewöhnlich, wenn ein Pilot versucht, eine Boeing 737 von einer Straße aus starten zu wollen. Schaut man sich aber die englischsprachige Quelle von Bild an, die sogar im Artikel angegeben wird, dann wird einem klar – BILD kann alles, nur keinen Journalismus:

Pilots fired for trying takeoff on taxiway

Airline sacks crew after probe of error

Two pilots have been sacked from Hong Kong Airlines after trying to take off from a taxiway rather than a runway at Chek Lap Kok in a Boeing plane carrying 122 passengers and seven crew three months ago….

>>> Ausriß der Originalquelle, zuletzt abgerufen 2008/12/16

Renke meint:
Und nun die große Preisfrage: Was bedeutet taxiway?

A) Taxispur
B) Taxistraße
C) Taxis-gibt-es-gar-nicht-am-Flughafen
D) Rollweg/Rollbahn

Wer sich nicht sicher ist, eine Lösung, übrigens frei zugänglich für alle, gibt es >>> hier. Es sei angemerkt, daß das Flugzeug sich nicht eine Sekunde lang auf einer Straße befunden hat.

Und an die BILD vielleicht einen Ratschlag: Spielt doch nicht immer die Experten. Arbeitet doch mal hin und wieder auch richtig.

BILD meint: nr. 12

BILD meint:

Justiz lässt dieses Sch**** laufen
(Schwein darf BILD nicht schreiben, sonst droht Ärger)

>>> Überschrift zu einem Artikel bezüglich einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes (zuletzt abgerufen: 2008/10/30)

Renke stellt fest:

Mal wieder nimmt die BILD eine Entscheidung der Justiz zum Anlaß, Gift und Galle zu spucken. Und im Kontext dieses Falles meine ich sogar, die BILD hetzt, was äußerst gefährlich ist. Man möge nur ein paar Schritte zurück gehen in Deutschlands Geschichte.

Weiterlesen

BILD meint: nr. 10

Bild meint:

Beim Flug von Neapel nach Berlin-Schönefeld dreht ein Passagier durch, bringt alle 145 Passagiere in Lebensgefahr! […]

Dann das Unfassbare: Der 31-Jährige versucht plötzlich, die Kabinentür zu öffnen – das Flugzeug ist noch in der Luft!

>>> publiziert auf bild.de (letzter Abruf: 2008/10/04)

Renke stellt fest:

Während des Reisefluges ist es nicht möglich, die Türen eines modernen Flugzeuges, unter welches ich den Airbus A319 zähle, zu öffnen. Wäre ich dabei gewesen, ich hätte dem Passagier noch geholfen. Wieso? Ganz einfache Physik: Ein Flugzeug besitzt eine Druckkabine, die während des Fluges einen höheren Druck aufweist als die äußere Umgebung. Damit einhergehend werden die Türen eines Verkehrsflugzeuges mit erheblichem Druck in den Flugrahmen gepreßt. Ein Mensch ist mit seinen Kräften nicht in der Lage, eine Flugzeugtür in einer unter Druck stehenden Kabine aus der geschlossenen Position zu bewegen. Theoretisch wäre dies nur in niedriger Flughöhe möglich, da hier der Überdruck wesentlich geringer ist als in der Reiseflughöhe, allerdings bleibt in niedrigen Höhen auch die gefürchtete explosionsartige Dekompression der Kabine aus, die durchaus ernste Schäden, hier vor allem strukturelle, am Flugzeug anrichten könnte.

Aber darum geht es ja BILD nicht wirklich, Panik verkauft sich eben besser. Nichtsdestotrotz lieber Leser, ein randalierender Passagier mag eine unfeine Sache sein, hier und da gefährlich für die anderen an Bord, sollte er zum Angriff übergehen, aber eine >>> Flugzeugtür kriegt er mit Sicherheit nicht auf! Deswegen weder unfaßbar noch Lebensgefahr, einfach nur unschön.