Bei 35°C in der hiesigen Haupstadt Berlin bleibt einem doch eigentlich gar nichts anderes übrig, als schwitzend, alle Fenster auf Durchzug, vor der Röhre zu sitzen und dem Untergang des Kosmos beizuwohnen, medial versteht sich: Roter Riese, rauchende Erde, expandierendes Universum, schwarze Löcher, Gammablitze, das Ende. Und es erfolgt eine Unterbrechung. Angst. Mal wieder. Feiernde Monster in der Kloschüssel. Party. Hüpfend. Siegessicher. Der normale WC-Stein – ein Umstand, eine Fliege. Unbedeutend. Aber Obacht, etwas neues! Angst (Fliegt meine Kloschüssel heimlich still und leise HINTER meinem Rücken gleich in die Luft?). Rotierendes Gel. Die grünen Männchen in der Schüssel in Chaos. Abwehr. Überraschung. Vernichtung. Aus. Schüssel – rein. Monster – hinüber. Meine Kloschüssel – immer noch am Platze. Gefühl: Wo sind sie?
Mitteilung an die Werbewirtschaft:
Wenn ich Monster in meiner Kloschüssel finden möchte, würde ich nach zehn hellen Hefen ein klärendes Gespräch mit der Spülung anberaumen und, der Sicherheit halber, noch ein paar saure Äpfel hinterher kippen. Denn nur so sollte ich mich auf dem Niveau einfinden können, auf dem der Kunde gesucht wird. Und dies seit Jahrzehnten!
Mitteilung an mich:
Du mußt ein schwarzes Loch in Deiner Kloschüssel installieren.
[VORWARNUNG: Dieser Artikel enthält ein Foto von einer Spinne.]
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Der Sommer in Stockholm ist zu Ende, es stellen sich morgens nur noch fünf Grad plus ein, ich kann meinen morgendlichen Kaffee wohl demnächst wieder am Stiel erhaschen! Es hat sich also der spätsommerliche Trip vor einigen Wochen nach Berlin zur Ina und Familie gelohnt, neben einem fliegenden Kalli (er mußte noch einmal ins Wasser) und einem auf dem Trampolin hüpfenden, fliegenden Renke (dem Jamie war es zu gewagt) wurde ein letztes mal in dieser Saison in meiner Anwesenheit der Grill bemüht. Und lauschige Abende vor dem Kamin im Garten sind auch nicht zu verachten! Da sind selbst Spinnen, die sich unter einem zusammengefalteten Sonnenschirm versteckt haben und beim Öffnen zum Kamikazeanflug ansetzen, ein vernachlässigbares Übel.
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Ein Frühstück am letzten Wochenende im Berliner >>> Kaffeehaus Kuchenrausch machte seinem Namen alle Ehre. Mit einer Cola und einem Milchkaffee auf Außenplatz: zwei Wespen. Dasselbe nochmal, allerdings nun mit einem Englischen Frühstück: 15 Wespen im Bohnenrausch. Meine Begleitung und ich strichen die Segel und flüchteten an einen Innentisch. Das Wiedersehen einer Schulfreundin nach mehr als 15 Jahren wurde am Tage darauf vorischtshalber gleich nach drinnen verlegt. Und eine Erkenntis nach diesem wunderschönen Stelldichein: Kinners, wat sind wa großjeworden!
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„Renke, ich konnte meinen Laptop heute nicht mit in die Schule bringen, weil es regnet und ich keine Tasche habe.“ Nun denn, ich werde beim nächsten mal einfach meine unzähligen Plastetüten im Rucksack durch das Klassenzimmer feuern. Und eventuell eine sogar per Brief verschicken.
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Mein Arbeitgeber hat sich doch tatsächlich für eine Lohnerhöhung entschieden, im unteren vierstelligen Bereich (Achtung: wir sprechen hier von Kronen). Bin ich nun reich?
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Der Ausgang der Wahl in Deutschland wird auf dem Tumba-Gymnasium mit Spannung verfolgt, meine Schüler wurden im Gesellschaftskundeunterricht zur Analyse des deutschen Wahlsystemes, der beiden Kontrahenten und zum Vergleich der Demokratieverhältnisse in Deutschland und Schweden verdonnert. Ich habe damit übrigens gar nichts zu tun, lediglich eine Teilaufgabe der Analyse wird fächerübergreifend in meinem Englischunterricht behandelt.
Die Noten sind vergeben, nach zig hundert Seiten Benotungsmaterial und dem Korrigieren von insgesamt 200 Englischprüfungen. Die Schüler nach Hause geschickt. Die Stockholmer Krawalle links liegen gelassen [die deutsche Berichterstattung war völlig übertrieben]. Wunderbar mit Ina in Berlin am Rahmersee Geburtstag nachgefeiert. Dem Heiratsmarathon in der schwedischen Hauptstadt entflohen. Und im Mai mit Kerstin Bonn unsicher gemacht. Viele viele Lufthansa-Meilen gesammelt. Ein fantastisches Konzert von Depeche Mode im Olympiastadion München erlebt [es regnete] – Memo an mich: Beim nächsten Besuch des Hofbräuhaus gleich in die zweite Etage, und Maria darauf hinweisen, daß Weizenbiergläser teuer sind. Keine Zeit für den Blog gehabt. Nochmals umgezogen und eine Freundschaft beendet. Am Mittwoch die erste Gruppe für dieses Jahr durch Stockholm geführt. Nicht weniger als zwei After Work mit den netten Kollegen gehabt [auch wenn einige unheimlich werden, sobald der Wein alle ist]. Urlaubsreif. Hoher Norden, ich komme [nach Diktat verreist].
Es ist ja nicht so, daß ich dem Winter abgeneigt bin, ganz im Gegenteil, ich hätte mich wohl sonst nicht nach Schweden abgesetzt. Dennoch würde ich mich inzwischen der Mehrheit meiner Freunde in Deutschland anschließen: Es könnte reichen.
Dies liegt vielleicht auch daran, daß ich Ende März selten Schnee in norddeutschen Landen erfahren habe, wie z.B. beim >>> 2. Föhr-Marathon am 24. März dieses Jahres. Schon die Anreise zu diesem war ein Abenteuer, der Flieger landete in Hamburg im Weißen, leise [und sanft] rieselte der Schnee. Die Bahnfahrt am Samstag vor dem Marathon war dann allerdings ein tiefer Punkt, oder eher ein weißer, der Zug rollte zwischen Husum und Lunden minutenlang durch eine Schneewand, da halfen selbst die romantischen Erinnerungen an „Deutschland. Ein Wintermärchen“ nicht mehr weiter. Sicher, mich tangierte es nur peripher, da ich beim Marathon eher im administrativen denn im aktiven Bereich untergebracht war, dennoch dachte ich mit Grausen an die armen Läufer. Deren Schicksal wurde nun nicht nur mehr durch einen gewöhnlich frisch wehenden Wind auf der Insel gebeutelt, sondern richtiges Winterwetter sollte sie auf ihrem Lauf über das Eiland begleiten! So sie denn pünktlich zum Start antreten konnten, denn eine eigens für den Marathon bestellte Extrafähre konnte auf Grund von Ostwind und damit verbundenem Niedrigwasser am Morgen des Marathonlaufes nicht fahren. Wer konnte, mußte also den Abend zuvor auf der Insel auflaufen, was jedoch logistisch nicht ganz einfach war, der Großteil der Insel war ausgebucht. So geschah es dann auch, daß unser Orga-Team am Morgen des Laufes um sechs einen Versprengten vor der Midlumer Turnhalle aufsammelte, der mit der letzten Fähre nach Wyk fuhr, dort jedoch kaum einen Platz zum Schlafen fand und deswegen vor besagter Halle übernachtete, schadlos hielt er sich durch behäbiges Hin- und Herlaufen. „Rettungsmaßnahmen“ in Form einer Decke, eines Kaffees und eines Brötchens begegnete er mit dem Hinweis, man solle sich doch keine Umstände machen. Nach einem erfolgreich durchgeführten Marathon, meine Wenigkeit überwachte knapp sechs Stunden die Zeitnahme im Ziel und assistiere nebenbei dem Moderator, schoß besagter „Nachtläufer“ namens Yacine Lamiri den Vogel wirklich ab, er wurde nämlich Dritter bei den Männern über die gesamte Strecke. Davon abgesehen, daß ich jeder Läuferin und jedem Läufer des Marathons, die Einteilung in Halbmarathon und Gesamtmarathon spielt nun keine Rolle, ob der widrigen und wirklich abartigen Wetterumstände den höchsten Respekt zolle, mich hätte man sicherlich nach Kilometer zwei aus dem Graben ziehen können, bin ich baß erstaunt, wozu menschlicher Wille und entsprechender Körper in der Lage sind – und bin immer noch fassungslos darüber, daß man trotz Übermüdung und nächtlicher Übernachtung vor der Turnhalle solch eine Leistung an den Tag legen kann. Und ich war im Orga-Team sicherlich nicht allein mit dieser Einstellung. Es bleibt zu hoffen, daß die dritte Ausgabe des Föhr-Marathons im nächsten Jahr von Schneeverwehungen, Eis und Niedrigwasser verschont bleibt, es sollte den Läufern doch ein wunderschöner Lauf im Frühling vergönnt sein! Den ich definitiv wieder begleiten werde!
Daß der Schnee in Deutschland mich allerdings nicht loslassen würde, wußte ich dann am Montag bei meiner Rückreise nach Stockholm noch nicht. Irgendwie hatte ich die kühne Vorstellung, daß ich das Osterfest in Berlin mit einem Hauch Frühling begehen könnte, den Schnee in Norddeutschland tat ich als den letzten Rest vom Schützenfest ab.
Ich sollte allerdings eines Besseren belehrt werden. Denn nach Beendigung der Schule am Gründonnerstag ging es wieder gen Deutschland, abends mit dem Air-Berlin-Flug. Es war dunkel, es hingen Wolken am Himmel, nach Passieren der deutschen Küste auf dem Weg nach Berlin sah man nichts. Der Pilot verzichtete auf den Wetterbericht, lediglich kühl sollte es sein. Beim Durchstoßen der Wolkendecke während des Anfluges auf Tegel offenbarte sich mir dann der Horror, es sah in Berlin auf dem Boden genauso aus wie in Stockholm – dies war dann auch das erste Mal in meinem Leben, daß mir nicht auf Grund des Fliegens anders im Magen wurde. Der Anblick war fatal. Und der Rest von Ostern auch, wettertechnisch. Und dann wird noch an der Uhr gedreht. Keine Schneeglöckchen weit und breit zu sehen, keine Sonne, kein Frühling. Im Gegenteil, Winterblues findet sich überall. Man mault mehr oder weniger nur noch rum.
Und leise [und sanft] rieselt der Schnee. Wohl doch nicht bis Sonntag?
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