Richtig, denn nach meiner Rückkehr am Mo aus Berlin hängt hier noch das Hirn in leichter Schieflage, was sicherlich auch dem Umstand geschuldet ist, daß ich eine richtige Sause zu Ehren von Ina und Peter erleben durfte. Herrje, das erinnert an die guten, alten Zeiten, als man nach dem Feiern gleich unbeschwert wieder durch die Gegend hopsen konnte, was bei mir zumindest nicht mehr so einwandfrei funktioniert. Natürlich waren die Befürchtungen, ich hätte irgendwo auf einer Parkbank übernachtet, völlig übertrieben, schließlich habe ich sogar den Flughafen und meinen Flieger gefunden. Jedoch, meine Führung am Dienstag dann morgens hier Stockholm war schon recht anstrengend, zumal mein Magen anscheinend noch in Berlin war, denn das Schunkeln auf dem Ausflugsbötchen so mitten auf der Ostsee bei Windstärke 8 bereitete leichte Probleme.
Wie auch immer, ich danke nun ganz spontan all denen, die meinen Berlinaufenthalt so richtig spannend, feierlich, nachdenklich, spontan und mit ihrer Zeit gestaltet haben. Es war einfach nur dufte … wie immer eigentlich. Wir sehen uns ja bald schon wieder, in genau einer Woche.
[Sollte dennoch etwas unerwartetes hier im hohen Norden passieren, so à la Renke schwimmt mit seinen Touristen in der Ostsee, na dann werde ich sicher berichten.]
Und schwupps, schon ist man wieder in Berlin, nach einem verdammt langen Freitag in der Schule, der anschließenden Chaosfahrt nach Stockholm (Ersatzverkehrbus, Verspätung, Auflösungserscheinungen beim Zug), einem kurzen Biere in Gamla Stan bei Slussen (Herr A.M. aus S. besteht weiterhin darauf, es wäre Gamla Stan gewesen, ich beharre auf Slussen) und, man hatte gestern mit dem Schienenverkehr einfach keinen Glück, einer S-Bahn, die zwanzig Minuten verspätet war. Damit sah man sich meinerseits mit dem Problem konfrontiert, eventuell den letzten Bus von Märsta nach Arlanda zu verpassen, aber, und ich war baß erstaunt, ein Anruf beim Storstockholms lokaltrafik (SL) ergabt, daß der Bus auf jeden Fall würde, was er auch tat. Service nenne ich das! Hätte er nicht gewartet, so versicherte man mir am Telefon, hätte man ein Taxi geschickt.
Und nach drei Stunden auf der Pritsche hob der Flieger dann auch im Morgengrauen um sechs Uhr zehn ab, um gen Berlin zu wackeln [ein Jetstream über der Ostsee sorgte für morgendliche Heiterkeit an Bord].
2010/09/25 * Take-off ESSA/ARN/Stockholm Arlanda, rwy 8 * Air Berlin 8101, B737-86J, reg. D-ABKK * Air Berlin’s morning flight to Berlin TXL.
Wie immer in der letzten Reihe sitzend und meinem Hobby nachgehend, nämlich nicht alle elektronischen Geräte während des Startes abzuschalten, hoffte ich auf einen Sonnenaufgang über der Ostsee, der dann auch wie bestellt pünktlich mit dem Erreichen der Reiseflughöhe von 41.000 Fuß sein Bestes gab.
2010/09/25 – FL 410 – AB8101 über der Ostsee bei Bornholm, 6.29 Uhr.
2010/09/25 – FL 410 – AB8101 über der Ostsee bei Bornholm, 6.32 Uhr.
Die Landung hingegen stellte sich recht blind dar, man sah bis zum Boden rein gar nichts. Zwar meinte der Pilot irgendwann über Usedom, daß Berlins Wetter etwas zu wünschen übrig lasse, diesig wäre es, aber von einem Blindanflug hatte er eigentlich nichts erwähnt. Eine Reihe vor mir schloß man schon Wetten ab, ob man denn überhaupt über den Kutschi hinwegkommen würde, stünde doch das CLOU im Wege … Naja, ich habe einfach mal meine Klappe gehalten, Flugzeuge können nämlich in Berlin auch bei fast null Sicht landen, was wir ja dann auch erfolgreich bewiesen haben.
2010/09/25 * Approach/Landing EDDT/TXL/Berlin Tegel, rwy 26R * Air Berlin 8101, B737-86J, reg. D-ABKK * Arriving from ESSA/ARN/Stockholm Arlanda … After a shaky flight over the Baltic Sea misty approach into TXL.
Und nun werden sich einige bestimmt fragen, ob meine Wenigkeit nichts anderes zu tun hat, als im Wochentakt nach Berlin zu jetten. Und ich kann getrost meinen, ich hätte anderes zu tun, allerdings haben wir großes Familientreffen zelebriert, verläßt uns doch meine Schwester Steffi am Mittwoch für ein halbes Jahr, Peking heißt ihre nächste Destination. Es versteht sich dann eigentlich von selbst, daß meine Anwesenheit ein Muß ist, wobei es natürlich gelogen wäre, behauptete ich nun, ich wäre des Fliegens überdrüssig …
Und morgen, ja morgen geht es dann schon wieder Richtung Norden, diesmal allerdings nicht ganz so früh, es soll ja heute abend noch ein bißchen Abschied gefeiert werden, natürlich geordnet und gesittet, aber man weiß ja nie, wie lange so ein Abschied dauert … ich werde es wohl morgen am Flughafen merken!
… neben unheimlich vielen anderen Sachen, und wie man immer wieder an dieser Stelle unausweichlich zur Kenntnis nehmen kann, das Fliegen. Von mir aus gerne jeden Tag und zu [fast] jedem Wetter, es ist ja nahezu bedauerlich, daß ich nicht nach Borlänge zum Job fliegen kann. So eine Busreise ist freilich in keiner Weise mit einem zünftigen Flug zu vergleichen, auch wenn ein solcher, zugegeben, die Umwelt nicht unbedingt erfreut. Dennoch wird wohl, nun endlich, das nächste große Ziel eine Privatpilotenlizenz sein, auf die es freilich lange zu sparen gilt. Es ist natürlich nämlich nicht so, daß man nun hier durch seine Arbeit reich wird. Dann könnte man in Zukunft seine Flüge viel individueller gestalten und die Lüfte unsicher machen, wenn es zeitlich in den Kragen paßt.
Und wer nach Berlin kommt, sollte auch den Rückweg finden, was man meinerseits am Sonntag, und wie die Videos zeigen, durchaus geschafft hat, jedoch in Stockholm selbst dann mehr als ausreichend schlief, um am Montagmorgen in den Zug zu steigen und sich gen Borlänge zu bewegen, die Arbeit eben. Und es steht zu befürchten, daß vor allem das Pendeln zwischen Falun und der schwedischen Hauptstadt zunehmen wird, es liegen gewisse Anlässe vor, die ein solches notwendig machen, zumindest jetzt. Selbstverständlich gilt es, Tendenzen und Entwicklungen abzuwarten, man muß eben geduldig sein und die Sachen auf sich zukommen lassen.
Das werde ich auch mit dieser Woche so handhaben: Schule, Schule jederzeit. Und am Freitag dann abermals eine Reise gen Stockholm, um am Samstagmorgen, mal wieder um sechs Uhr zehn, den Flieger gen Berlin zu erwischen. Gott sei Dank wird der Rückflug am Sonntag etwas ausschlaffreundlicher gestaltet, was allerdings weniger Zeit in Stockholm zuläßt. Da muß man einfach durch, auch wenn die Geduld ein nervöses Wesen ist …
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