BILD meint: nr. 6

BILD meint:

Laut «Bild» 46 schwere Störungen mit deutschen Reisejets

Im vergangenen Jahr hat es nach einem Bericht der «Bild»-Zeitung zahlreiche, zum Teil bisher nicht bekanntgewordene schwere Zwischenfälle mit deutschen Passagierflugzeugen gegeben. Wie das Blatt unter Berufung auf den Jahresbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung berichtet, wurden 46 Ereignisse als schwere Störungen eingestuft …

gefunden auf der Startseite von >>> www.bild.de (2008/08/23) im News-Telegramm

Renke stellt fest:

Die Behauptung der BILD, die Zwischenfälle wären nicht bekannt geworden, sind faktisch falsch und eine Lüge nicht die reine Wahrheit. Der >>> Jahresbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) ist eine Zusammenfassung der monatlich erscheinenden >>> Bulletins über Störfälle und Unfälle in Deutschland bzw. bei betroffenen deutschen Luftfahrzeugen im Ausland. Diese können von jedem öffentlich auf den Webseiten der BFU abgerufen und eingesehen werden, und dies schon seit Jahren. Wie man da also auf die Idee kommen kann, daß hier etwas nicht „bekannt“ wurde, entzieht sich meinem normalen Menschenverstand, es sei denn, „bekannt“ beinhielte nun, die BFU müßte ihre Bulletins monatlich am Berliner Fernsehturm in Form von überdimensionalen Plakaten aufhängen, damit es bei der BILD als „bekannt“ durchginge.

BILD meint: nr. 5

Innerhalb weniger Sekunden stürzte die Boeing 747 (Jumbo) von 12 000 auf 8000 Meter Höhe.

>>> bild.de zu einer Qantas-Notlandung (letzter Besuch: 2008/07/26)

Renke meint:

Danke, BILD, einmal mehr wird klar, daß Deine Redakteure alles können, nur den Journalismus nicht. Denn, schreibt doch das Australian Transport Safety Bureau in einer Pressemitteilung (Hervorhebung durch den Autor):

At approximately 29,000 feet, the crew were forced to conduct an emergency descent after a section of the fuselage separated and resulted in a rapid decompression of the cabin. The crew descended the aircraft to 10,000 feet …

>>> Australian Transport Safety Bureau, Media release 2008/22 (letzter Besuch: 2008/07/26)

Was übersetzt meint, daß die Crew des Fluges in einer Höhe von 29.000 Fuß gezwungen war, einen Notsinkflug auf 10.000 Fuß durchzuführen, nachdem ein Teil des Rumpfes verloren ging, das zu einem Druckabfall in der Kabine führte. Merke: 1 Fuß = 0,30479 Meter. Das macht summa summarum, wenn man 29.000 Fuß annimmt, 8.838,91 Meter. Fehlen also gute 3 km – dem Flugzeug an Höhe und der BILD an Hirn. Denn, so meint man meinerseits, wer kann es besser wissen als die Behörde, welche den Vorgang untersucht, nämlich besagtes Australian Transport Safety Bureau!?! Freilich, wenn mir eine solche Pressemitteilung zugänglich ist, sollte anzunehmen sein, ein gutbezahlter Redakteur findet soetwas auch. Und falls nun doch mal ein BILDscher Mitarbeiter das hier lesen sollte: 12.000 Meter entsprechen ungefähr 39.371 Fuß.

Und ganz am Rande, sozusagen ganz nebenbei, die Pressemitteilung der Untersuchungsbehörde erwähnt nicht mit einem Wort, daß das Flugzeug in einen Sturzflug übergegangen wäre, nein, sie teilt lediglich mit, daß ein Notsinkflug ausgeführt wurde, der sicherlich steil und unbequem war, aber genauso weit von einem Sturz entfernt ist wie Falun von Kapstadt.

BILD meint: nr. 4

BILD meint … ja eigentlich unheimlich viel, wenn der Tag lang ist, vor allem viel Stuß! Das ergibt sich ja nun schon aus der Puzzelarbeit des >>> BILDblogs, der hier und dort im BILDSchlamm wälzt und siebt und findet. Und das Ganze dann handlich aufbereitet auf seinen Seiten preisgibt.

Das öffentliche Fernsehen, hier im Einzelnen der Norddeutsche Rundfunk, ist aber auch nicht untätig, so beschäftigte sich doch neuerlich die Fernsehsendung >>> Zapp unter dem Titel „Bild-Zeitung. Die ‚vorbildlichen‘ Recherchen der Bild-Zeitung“ ebenso mit dem BILDSchlamm, und hat in einem rund drei Minuten dauernden Beitrag fatale Handwerksfehler der jüngsten Zeit zusammengestellt.

Und da mich ja mit der BILD ein besonderes Haß-Liebe-Verhältnis verbindet, möchte ich dem Leser dieses kleine Filmchen auf das Wärmste empfehlen, es sind eh nur drei Minuten, und wann gibt es Bildung so einfach und günstig direkt auf den Bildschirm?

>>> Zapp: Bild-Zeitung. Die ‚vorbildlichen‘ Recherchen der Bild-Zeitung (vom 15/06/2008)

BILD meint: nr. 3

Ausriß von >>> www.bild.de, mit Datum 2008/05/11

Renke fragt:

Wie passen Überschrift und Textinhalt zusammen?

Antwort:

(Hat vielleicht jemand Vorschläge? Ja? Dann ab damit ins Kommentarfeld oder per Mail. Und wenn nicht, eine Lösung des Problemes dann am Abend – aber so schwer ist es ja auch eigentlich gar nicht. Meine ich.)

Genauso ist es, Sabine! Immerhin, ein Vorschlag. Überschrift und Text passen deshalb nicht zusammen, weil in dieser Renate Künast als Agens, also als Handelnder dargestellt wird. Der Inhalt des Textes macht aber deutlich, daß sie selbst gar nicht diese Handlung begeht, sondern daß vielmehr die Partei, der das Haus gehört, die Handlung vornimmt, nämlich in der Weise, daß sie Frau Künast keinen Zutritt gewährt. So kann also gar nicht Renate Künast den Wetteinsatz platzen lassen, vielmehr wurde er seitens der CDU zum Platzen gebracht. Und um es genau zu nehmen, müßte die Überschrift lauten: Renate Künasts Wette wurde platzen gelassen – dann würden Überschrift und Textinhalt auch passen.

Renke stellt fest:

Wenn ein Bild-Redakteur nicht mal den Unterschied zwischen aktiv und passiv versteht, und damit Fakten verdreht und zurecht geBILDet werden, dann sollte man wirklich den Springer-Verlag dazu veranlassen, den Preis für die BILD um zehn Cent zu erhöhen, damit man sich im Hause BILD auch mal eine Weiterbildung in einfachster Grammatik leisten kann! Oder sollte es in Zukunft etwa heißen: Laß BILDen Dir Deine Meinung!