Wahnsinn, der Frühling ist nun mit Macht hier aufgeschlagen, die Eis- und Schneeberge an den Straßen rennen, nun gut, schwimmen, davon, die Vöglein werden rabiater im Benehmen (es steht wohl die Balz bevor), hier und da kämpfen sich die ersten Blümchen durch den roten Kies (der hier en masse überall herumliegt und fließt), meine Pflanzen im Zimmer schlagen aus und die Sonne scheint vom Himmel. Man kann also nicht meckern hier in Falun, wenn es da nicht gewisse Vorbehalte gäbe, die sich durch externe Einflüsse ergeben, soll meinen, sie entziehen sich meiner Verantwortung, gar meiner Macht (das allerdings finde ich bedauerlich).
Britsen
Irrenhaus Britsen – Schweinetrog!
2009/04/01 Falun – Studentenwohnheim Britsen/Kök f-undre
2009/04/01 Falun – Studentenwohnheim Britsen/Kök f-undre
Angesichts der Grazie und des Inhalts unseres Spülbeckens in der Küche F-Unten, sollte der Vergleich mit einem Schweinetrog mehr als angemessen sein, zumal die seit Stunden raufscheinende Sonne für eine entsprechende Duftumgebung sorgt, welche meine Sinnesorgane verleitet, sich in einem Schweinestall zu wähnen. Ob jedoch der Inhalt (es sollte wohl ein Bauernfrühstück sein) genauso aufgefressen wird wie von Schweinen, das entzieht sich im Moment meiner Kenntnis, auch wenn davon ausgegangen werden kann, daß dem nicht so sein dürfte, wenn der Trog gebinnt, grün und sein Inhalt quicklebendig zu werden. Wir werden das einfach mit Spannung abwarten – wie immer.
Irrenhaus Britsen – (Sicht-)Schaden!
Ach ja, es soll ja Mieter geben, die bei einer mitgeteilten Mieterhöhung in die Luft gehen und sich fragen, womit sie eine solche verdient hätten. Ich unterlasse ein solches Verhalten nach Jahren des Hausens im Studentenwohnheim Britsen und meine, wir verdienen uns die Erhöhung redlich und immer wieder aufs Neue, so wie heute Nacht, in welcher wohl einmal mehr der Ausflug in den Studentenclub bei manchem erhebliche Aussetzer bezüglich Motorik, Koordination und Denkfähigkeit ausgelöst hat. Bravo! Es wäre doch ein studentisches Wunder gewesen, ginge in einem Semster nicht mal irgendwas über den Jordan …
Not a bitch – so far (und anderes)!
Wer hätte das gedacht, wer hätte das gedacht. Die unendliche Geschichte des (gemeinen) Raucherraumes, wie zutrefflich >>> hier und >>> dort beschrieben, scheint im Moment vorerst, die Betonung liegt auf vorerst, ein temporäres, also ein vorläufiges (was dann das Wort vorerst nochmals unterstreicht), Ende gefunden zu haben. Die studentischen Schmutzfanatiker (einfach auch Drecksäue genannt) scheinen die Contenance wiedergefunden zu haben, oder aber lehnen sie es ab, sich mit einer Hausmeisterin anzulegen, die zwar in ihrem Herzen unendliche Liebe trägt, auf der anderen Seite jedoch nicht davor zurück schreckt, eben mal zur Bitch zu werden, was sie im Falle des Eintretens allerdings zutiefst stören würde. Kurzum: Der Raucherraum lebt und atmet noch – bald glänzt er in leuchtender Frische.
Aber wie immer im Leben, das Unheil lauert schon an anderer Stelle – Stichwort Küche! In F-undre beginnt Es langsam, sicher erst fast zur Gänze unbemerkt, eigentlich heimlich still und leise, wieder zu leben, also etwas, z.B. in den Spülbecken. Es lebt aber auch gern und ungeniert in vergessenen Pfannen und Töpfen. Zeit sein Feind nicht zu seien scheint, ganz und gar nicht, denn was vergessen, steht eben rum, die ganze Zeit. Einfacher könnte man auch meinen: Business as usual. Oder auf Deutsch, wir sind ja flexibel: Immer derselbe Mist.
Da ist es doch löblich, daß man berichten kann und darf, daß Schneeflocken langsam und sachte, sozusagen als Gegenargument, vom Himmel herunter segeln, so daß wir, wenn man vom Studentenwohnheim mal absieht, hier in Falun vor uns hinwintern können, was auch inkludiert, daß die Eiszapfen wachsen, ich selber zu lernen habe und die Enten hier und da am Eise festfrieren, woran sie allerdings selber schuld sind, denn wer es vermag, den ganzen Tag seinen Kopf ins Gefieder zu stecken und dem Schlafen zu frönen, und somit durch die nicht vorhandene Bewegung das Einkreisen des Eises einfach hinnimmt, der hat dann folglich auch ein Problem, was dann arg gegen den Baum gehen kann – futsch wäre wohl eine feine Umschreibung, den Arsch am Eise zugekniffen die etwas deutlichere. Darüber hinaus, neben all den Problemen und Schneeflocken, durfte ich heute mit leichter Überraschung, innerlich kochend, und durchaus auch mit Erstaunen feststellen, daß der moderne Sklavenhalter und imperialistische deutsche Lebensmittel-Tiefst-Preis-Supermarkt LIDL den Preis für Tiefkühlgemüse angehoben hat, wie z.B. beim Broccoli, letzte Woche noch 12,99 SEK das Kilo, heute 17,99 SEK das Kilo. Natürlich mußte ich ausgerechnet heute auf die Idee kommen, mal etwas Gemüse essen zu wollen. Zwar mundete dieses wunderbar in Kombination mit deutschen Minutensteaks und schwedischen Kartoffeln, allerdings liegt das Ganze nun auf Grund des schmerzlichen Preises schwer, sehr schwer im Magen, und braust zudem meine Seele auf, die soeben beschließt, dem Ärger durch einen Abbruch des Schreibens, sozusagen eine Anti-Haltung (nennen wir es doch einfach Protest) zeigend, Luft zu machen, freilich jedoch nicht ohne einen Gruß an die Welt da draußen zu hinterlassen. AUS.