2009/10/09 Falun/Hästberg – Gartenelch. Der Deutsche knallt sich eben den Gartenzwerg in seinen Garten, der Schwede nimmt mit dem Elch vorlieb.
Falun
Ein schwedisches Wort – nr. 44
Höstens färger
2009/10/02 Falun (am Faluån)
2009/10/02 Falun (am Faluån)
Gern sei zugegeben, daß die unnatürliche Farben auf der Bank, wohl geschaffen durch Menschenhand, nicht unbedingt der Übersetzung des heutigen Begriffes zuträglich seien, allerdings nehme ich an, die restlichen Elemente sollten eine leichte Ahnung geben, was ausgedrückt werden soll. Sicherlich ist auch von Vorteil zu wissen, daß wir in Falun jahreszeitlich generell zu spät oder zu früh dran sind, natürlich im Vergleich zu Deutschland gesehen. Den Spätsommer haben wir nämlich kurzerhand abgeschafft und fahren mit Volldampf auf den Winter zu, genießen aber ungeniert noch höstens färger, was dann wohl nicht anderes meinen kann als:
des Herbstes Farben (wortwörtlich), die Farben des Herbstes (sinngemäß)
Damit explodieren wir hier also farblich noch ein bißchen vor uns hin und rum, bevor dann wieder kurze Tage und tiefer Schnee die Regie übernehmen und Falun im Winterschlafe versinkt.
Es wird (wieder) kalt!
Dies könnte wieder einmal in die Kategorie „Wer bietet mehr?“ einsortiert werden, so sie denn auf diesem Blog existierte, schwer umsetzbar sei nämlich die Vorstellung, Deutschland wartet inzwischen mit Temperaturen im Bereich jenseits der null Grad auf! Zwar frohlockt die Sonne täglich, die Farben explodieren wieder in alle Richtungen, aber kuschelwarm wäre wohl der falsche Ausdruck für die nächsten Tage hier in Falun. So eierten wir, man kann es nur noch eiern nennen, am heutigen Tage an der Zehn-Grad-Marke herum, die Nacht soll bei erfrischenden -1°C überstanden werden. Der Donnerstag gestaltet sich, so zumindest nach Angaben des schwedischen Wetterdienstes, ebenfalls angenehm kühl, am Tage werden noch maximal 5°C erreicht, die Nacht folgt dann mit leicht frostigen -5°C, worauf dann der Freitag sich wohl Mühe geben wird, die 4°C-Marke zu überspringen. Allerdings, es muß Falun eine gewisse Nachlässigkeit in Sachen „früher Winter“ unterstellt werden, denn >>> Schnee hatten wir bei uns noch nicht. Ganz anders sieht das schon im Norden von Dalarna aus – ca. 250 km nordwestlich von Falun ging der erste Schnee zu Boden, genauer gesagt in der Nähe von Idre/Nipfjället in der Kommune Älvdalen.
Dennoch, es kann diese Faulheit seitens des Faluner Wetters vernachlässigt werden, bedenkt man, daß der Winter sich bisher immer ausreichend und ergiebig gehalten hat und seinem Namen alle Ehre macht, was ja in Deutschland, zumindest im nördlichen Teil, inzwischen kaum mehr der Fall ist, das Wort Winter ist ja dort mehr oder weniger zu einem Witz verkommen, zumindest in den letzten Jahren. Also warten wir einfach ab, was da auf uns zukommt; dieseits und jenseits der Ostsee – aus der Sicht von oben.
(gewählte) Entscheidungen!
2009/09/26 Falun – Östanforsån.
Und wie man bei diesem Tierchen sieht, völlig eigennützige Entscheidung. Recht unproduktiv auf einem Steine sitzend, Verrenkungen veranstaltend, mit der Sonne kuschelnd, die Welt links liegen gelassen und dem Lauf der Dinge abgeschworen. Dabei gebe es doch eigentlich recht viel zu tun! Das Fett muß angelegt werden, steht doch der Winter bevor, ein Kehraus im Haushalt könnte sicher vor dem Schnee nicht schaden und vielleicht sollte hier und da noch einmal der Stand im sozialen Gefüge eruiert werden, schließlich will so eine Ente ja eigentlich nicht unangenehm auf dem Wasser unter Kollegen und Kolleginnen auffallen, sozusagen als abgehobenes Exemplar der Gemeinschaft. Gewählt wurde hier und heute allerdings anders.
Nun wird es sicherlich nicht fern jeglicher Realitäten liegen, vergliche man so eine Ente, wie die obige, mit einem Politiker oder gar dem ganzen Haufen, der da in Berlin im Reichstag sitzt. Es sollten Gemeinsamkeiten auftreten, man beachte einfach mal nur die grazile Abwendung des Federviehs vom Tagesgeschehen. Aber was hilft es, ob nun Entscheidungen gewählt sind oder Entscheidungen gar Wahlen wählen – eventuell sogar Gegenentscheidungen die Wahl abwählen – morgen wird beides getan: die Wahl der Entscheidung und die Entscheidung der Wahl.
Gespannt wartet man hier in Falun auf die Dinge, die da kommen werden, welche dies auch immer sein mögen. Ausgehend vom Kaffeekränzchen zwischen Merkel und Steinmeier, die kuschelige Ente fernab des Tagesgeschehens sei noch mal erwähnt, ahnt man hier eh schon die Entscheidung der Wahl, hält sich aber nach fast fünf Jahren Schweden, bald ist Jubiläum, diskret zurück und läßt die morgigen Hochrechnungen auf sich zukommen. Dabei ist völlig unerheblich, daß die Farben Schwarz und Gelb nicht meine Lieblingsfarben sind, weder einzeln noch gemischt. Das allerdings ist dann auch wieder eine Wahl der Entscheidung, gewählt eben.
In diesem Sinne einen freundlichen Gruß aus Falun hinaus in die farbenfrohe Welt (in Falun dominieren ja im Moment noch die Rot- und Grüntöne), möge Deutschland einfach eine Entscheidung fällen, eine gewählte freilich!