Ach ja, die kleinen Überraschungen machen ja doch immer wieder das Leben aus und spannend, es muß nicht ein dickes fettes neues Auto sein, das ein Gewinnspiel verspricht, mir reicht da schon eine Eintrittskarte zu den >>> Svenksa Skidspelen, die, wie ich heute >>> hier bei meinem Vermieter zur Kenntnis nehmen durfte, auch mir durch Los zugesprochen wurde. Und da Studenten ja immer und grundsätzlich zu wenig Geld haben, kommt mir dieses Glück nicht ungelegen, wobei ich die rund 100 SEK auch bezahlt hätte, denn wer mich kennt und diesem Blog seit langer Zeit treu ist, der weiß, daß ein (zugegeben, nur ein bestimmter) Renke niemals die Schwedischen Skispiele in Falun verpassen würde …
Falun
Wie jetzt!?! nr. 12
„Summer is coming!“
So schrieb das heute unsere Hausmeisterin in einer hausinternen Mitteilung an die hier lebenden (zuweilen eignet sich der Begriff hausenden besser) Studenten. Nun begrüße ich zwar immer schönes Wetter, bin auch dem Sommer nicht abgeneigt, wenn jedoch nicht ein fanatischer Anhänger dessen, war dennoch baß erstaunt, hatte ich das momentane Wetter anders in Erinnerung. Der Sommer kommt, soso …
Brot(los) in Falun!
Ich muß mit Bedauern mitteilen, daß das von mir vor einer Woche importierte Kürbiskernbrot am heutigen Abend zur Neige gegangen ist. Was an sich ja nicht der Weltuntergang wäre, ganz und gar nicht, kriegte man hier in Falun adäquaten Ersatz. Das will meinen, daß ich in dieser Stadt hier kein vernünftiges Schwarzbrot käuflich erwerben kann. Das ist alles, man möge mir die laxe Umschreibung verzeihen, nur zusammengemantschter, nicht näher identifizierbarer Teig, der beim Backen alles andere als braun wird, vielmehr wird hier in Schweden das Brot mit Sirup verfärbt, man kriegt das Schreien. Denn durch die eigensinnige Herstellung schmeckt hier sämtliches Brot süßlich, was sich mit ebenfalls importierter ungarischer Salami überhaupt nicht verträgt, man kann bei einer solchen Mischung nicht davon sprechen, daß die Geschmacksrezeptoren auf der Zunge Kirmes feierten. Und das ist einfach nur übel. Zwar gab es bei LIDL mal vor etlichen Zeiten Sonnenblumenkernbrot, in Kastenform, aber das scheinen die Schweden zu wenig gekauft zu haben, es ist verschwunden, ganz und gar – und es war doch die einzige Rettung. Man hat nun die Wahl zwischen unzähligen Broten, die zwar auch hier und da mit Korn und Kernen angereichert sind, aber alle schmecken süß, so richtig widerlich süß. EKELHAFT. Da möchte man fast meinen, schon deswegen sollte alle zwei Wochen nach Deutschland geflogen werden – des Brotes wegen, was ökologisch natürlich verheerend und grober Unfug wäre. Schade, nun kann ich wieder auf das schnöde Buttertoast umsteigen, tillverkad i Tyskland, aus der alten Heimat also. Schweden ist eben doch kein Paradies, zumindest nicht in kulinarischen Belangen, wobei das ja auch andernorts vorkommt. Ich erinnere mich, in Frankreich bald Tobsuchtsanfälle bekommen zu haben, wurde einem doch nur Baquette gereicht, und das morgens, mittags und abends. Was ich nun aber machen sollte, ist die ungarische Salami alle, kann ich noch nicht abschätzen – denn die kriegt man hier auch nicht. Und den Bierschinken hat LIDL auch wieder aus dem Sortiment herausgenommen, genauso wie die gute deutsche grobe Leberwurst, auch futsch. Will denn nicht mal ein deutscher Metzgermeister mit einem deutschen Bäcker nach Falun auswandern? Wäre das denn wirklich zu viel verlangt?
Ich rudere zurück!
Das gestrige >>> Tauen ziehe ich einfach mal zurück und möchte es gerne mit „Schnee ohne Ende“ ersetzen. Denn ob man es glaubt oder nicht, es schneit, schon den ganzen Tag, unaufhörlich. Mich ficht das ja nich an, aber hier in F-undre wird man doch langsam nervös, Renata kommentierte das neuerliche Schneegestöber nur noch mit einem entsetzten Blicke und nicht näher beschreibaren Lauten. Bei LIDL an der Kasse wurde gar schon der Ausdruck jävla skit im Zusammenhang mit dem väder ausgeteilt. Und darf man dem Wetterbericht Glauben schenken, dann geht das alles bis morgen so weiter, und die -10°C drängeln sich nächste Woche wohl auch wieder sachte nach vorne. Allerdings wagt man noch keine Prognose, wann der Winter sich von dannen macht und der Frühling Einkehr hält, man sei sich da einfach noch nicht so sicher, wobei man das einschränkt, der Süden hat nämlich schon Sonne, Blümchen und einen Hauch der warmen Jahreszeit, aber die da unten in Skåne müssen ja immer eine Sonderrolle spielen. So verschieben wir also in Falun erst einmal den Frühling auf Ende März, ich werde mal eruieren, ob ich Renata irgendwie helfen kann, vielleicht erhellt ein Frühlingsliedchen aus meinem Munde ihr Gemüt. In diesem Sinne, allen einen guten Start in die neue Woche – soweit das Neueste aus dem hohen Norden!