Einmal einpacken, bitte!!!

Es war mal wieder ein sehr interessanter Tag an der Uni, lehrreich, vor allem für die anstehende Praxis, die eines Lehrers. Ich weiß dank Stina (meine „alles-ist-lustig-Tante in Modul 1 pedagogiskt arbete) nun endlich, daß ein Einreißen des Jungfernhäutchens bei den Damen dieser Welt nicht immer weh tut, es nicht immer sprudelnderweise bluten muß, Männer grundsätzlich zu sexueller Gewalt neigen, sie selber Fußball mag und Snus konsumiert, luftige Röcke in den 60ern nicht unbedingt angemessen waren, mit Barby spielende Jungs was ganz normales sind, und rosa nicht unbedingt meint, man wäre feminin.

Danke, Stina, die 120 Minuten haben sich gelohnt. Und nun bitte einmal einpacken. Mich.

Ich finde es prima, daß in Schweden immer alles mit eigenen Erfahrungen untermauert wird, fast schon plastisch, aber ich will das doch alles nicht so genau und detailliert wissen!!! Schließlich habe ich doch ein recht gutes Allgemeinwissen und ein bißchen Vernunft da oben in meinem Stübchen. Ich kann mir doch selber ausmalen, was wann wie und wo passiert, beim guten Sex (ja, hier in Schweden nennen wir das den bra sex). Da braucht es doch nicht metaphorische Ergüsse über Erlebtes.

Nicht, daß hier nun der Eindruck entsteht, ich sei prüde, im Gegenteil, wer unter dem Menüpunkt Renke mal den CV durchguckt wird erkennen, daß ich mich in der Sexualpädagogik durchaus zu Hause fühle. Aber irgendwie war mir die private Atmosphäre im Vorlesungssaal dann doch etwas zu viel des Guten.

Und als reichte dies nicht, weiß ich nun endlich, daß meine fadderskolan (die Schule, die mich während meiner Lehrerausbildung begleiten wird und an welcher ich meine ersten grausamen Experimente an Schulkindern durchführen darf) in >>> Svärdsjö liegt, was noch zur Kommune Falun gehört, aber wieder stundenlanges Fahren mit dem Bus inkludiert. Erst ins Zentrum, und dann 40 Minuten ab in die Heide. Warum ich??? Meine ganzen Kommilitonen haben einen Platz in Falun bekommen, die Distanzstudenten in ihren Heimatdörfern/-städten. Nur ick, ick darf wieder pendeln. Oh, ich sehe, die Rache wird groß. Und dann auch noch in Deutsch – die können auch einpacken, bitte.

Was für eine Welt. Zu warm ist es auch, der Schnee ist schon wieder stark, wenn auch ohne Erlaubnis, am Schmelzen, es nebelt zudem. Meinen heutigen Ertüchtigungsrundgang um die Seen kann ich alleine antreten, Renata hat sich durch eine, wie nennen wir das nun am einfachsten, das Hier- und Istsein beeinflußende Behandlung selbst über den Jordan befördert und liegt nun mehr oder weniger halbtot in ihrem Bett und wird wohl heute keinen Fuß mehr vor die Tür setzen. Darüber hinaus ist mittwochs ja immer Partyzeit, haben doch die Dissen der Stadt geöffnet, so daß ich hier nach einigen Pre- und Afterpartys im Studiwohnheim Britsen wieder diverse Veränderungen der Inneneinrichtung samt Behandlung ätzender Flüssigkeiten erwarte.

Da kann ich doch einfach nur noch sagen: Alles einpacken, bitte, einen schönen Abend und bis später!

Er hat die Faxen dicke!!!

Heute ganz kurz, aber richtig kurz: Simone de Beauvoir ist zurück in meinem Leben, war sie doch nur für ein, zwei Wochen weg – wir erinnern uns: Deutsch, D-Niveau, Einführung in die feministische Literatur, Standardwerk: Das zweite Geschlecht.

Heute, Vorlesung, pedagogiskt arbete, insgesamt sechs Stunden, Thema: Genus-Diskussion. Auf welches Werk bezog man sich??? Simone de Beauvoir – Det andra könet (einfach der schwed. Titel).

Forward never, backward ever.

Ick bin jetzt jefrustet, aber so richtig, esse aus lauter Verzweiflung gefüllte Lebkuchenherzen (ich vergaß zu erwähnen, daß diese ebenfalls nach Schweden exportiert wurden, zusammen mit den Rumkugeln) und mache nun einfach den Kopf zu. Denn neben Simone verkrützten mir die Enten den Tag, sie waren nämlich nicht da, als Renata und ich fröhlich und optimistisch an den Futterplatz heranwanderten. Einfach nicht da. Auf dem See waren sie. Nächstes mal werden sie an das Ufer geschossen, so einfach.

Aus dem Winter mit Schnee empfehle ich mich nun, vielleicht morgen mehr. Jawohl.

Restlos alle! mal wieder

Oha, oha, oha. Das war ein Tag, den man nicht so schnell vergißt, mir rauscht das Hirne immer noch. Morgens Vorlesung über Ethnie, auf Schwedisch. Zwischen morgens und mittags dann Studiengruppe, auf Schwedisch, über Ethnie. Und dann von mittags bis nachmittags Seminar, auf Schwedisch, über Ethnie, Identität, Kultur und Vorurteile.

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Immer wieder sonntags.

Immer wieder Chaos. Opfer. Kriegszustand. Irritatitonen. Alkoholleichen. Verwüstung. Anders ist die Situation in Britsen gar nicht zu beschreiben, wenn am Sa im Raucherraum zum Endkampf angesetzt wird, in F-undre der Flur zur Sau gemacht wurde und die Küchemannschaft meint, eine Küche sei ein persönliches Schlachtfeld.

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