Was es nicht alles gibt!

Dies zuminest habe ich mich dieses Wochenende des Öfteren gefragt. Das tapfere Spiel der Deutschen gegen Dänemark in der Handball-EM, die Klatsche Deutschlands gegen Frankreich, Dänemarks Finalsieg, Wahlen in Deutschland – es war eine ganze Menge zu verfolgen, zu erleben und zu verdauen. Und das war es dann auch schon, wenn man davon absieht, daß ich das EM-Finale in der Küche verfolgen mußte, weil die Internetleitung am Sonntag Abbruch meldete, daß ich das Spiel Deutschland gegen Frankreich nicht via Livestream mitbekam, weil Schicht im Schacht. Was mich zur Weißglut brachte, war ich doch extra des Spieles nach drei Stunden Schlaf nur deswegen aus dem Bett gekrochen, nein, vielmehr ließ ich mich rausfallen, um auch ja wach zu werden. Ich habe vielleicht blöde geguckt, als mir das Netzwerkdingsdabums immer meldete, es wäre keine IP vergeben worden und deswegen keine Verbindung ins WWW. Auch schütteln, rütteln, anbrüllen und raufhauen halfen nicht,  selbst  nette Worte erweichten diese emotionsarme Kiste nicht. Schade, schade.

Dennoch habe ich die Wahlen in Hessen und Niedersachsen mit Wonne verfolgt – wieso??? Weil nun endlich auch Die Linke im Westen angekommen ist. Nicht, daß ich mich noch eng mit ihr verbunden fühlte, aber daß nun ausgerechnet die schlimme böse Ostpartei, eher die Nachfolgerin von ihr, den Einzug in die Flächenstaaten Niedersachsen und Hessen geschafft hat, dürfte so manche Politiker und ihre großen Mäuler in die Bredouille bringen, ein Politiker namens >>> Stoiber sei da nur erwähnt. Denn nun ist es mit der Argumentation vorbei, Die Linke sei ausschließlich eine Ostpartei und werde auch nur von Ossis gewählt. Soweit reicht es dann aber auch schon wieder an Politik aus meinem Munde. Nicht, daß der Verfassungsschutz hier gleich aufschlägt und mir vorwirft, ich sei ein Linksextremer.

Nun denn, die Woche sieht bescheiden aus. Morgen ab in die Uni, dann will ich, nein, ich muß, mit Jelinek fertig fertig werden, am Abend steht hierzu ein Seminar an, und dann schauen wir einfach mal. Vielleicht passiert ja hier in Britsen wieder was aufregendes, explodierende Kühlschränke z.B. Oder irgendeiner fliegt durch die Flurfenster, weil die Koordination dank des flüssigen Stöffchens zwangsruhiggestellt ist. Oder der Raucherraum wird nun endgültig zum Urinal umgewandelt. Man weiß es ja nicht, man steckt ja nicht drin. Ich werde aber berichten!

Eine schöne Woche Euch allen da draußen!!! Vi ses!

Herzinfarkt-Potential!

Die letzten zwei Tage waren aufregend, aufregend, aufregend. Davon mal abgesehen, daß ich hier und dort Mme Jelinek genoß, in der Bibo aufschlug, um ein paar andere Werke zu sichten, stand die Handball-EM zusehends im Vordergrund. Gestern spielte Schweden gegen Ungarn, und man dachte das ganze Spiel hinüber, die wollen alles andere, als gewinnen. Und so reichte es ja auch nur zu einem Unentschieden, in letzter Sekunde gerettet. Dies taten die Schweden beim heutigen Spiel gegen das Königreich Spanien ebenso, allerdings fehlen mir ehrlich gesagt immer noch die Worte, wie sie das gemacht haben. Eine Minute vor Abpfiff stand es unentschieden, daran änderte sich bis exakt 2 Sekunden vor dem Abpfiff auch nichts. Und man sah die Felle davonschwimmen. Das eigentliche Spiel nämlich war grottenschlecht, unterirdisch schlecht. Zuweilen dachte man, die Spieler hätten Angst ihre Schlipper zu verlieren, beim Männlein im Tore, Dan Beutler, dachte man immer, der ist auf irgendeiner halluzigenen Sonderfahrt, rundum, das schwedische Team tat alles, spielen jedoch nicht. Aber was die Jungs da in den letzten zehn Sekunden gerissen haben – ich saß hier und habe die Tastatur bald über den Jordan geschickt. Ein spanischer, am Tor abgeprallter Ball, ein paar Sekunden vor Abpfiff, wurde irgendwie von irgendeinem schwed. Spieler aufgenommen (nachdem der schwed. Torwächter diesen wieder zurück ins Spiel ballerte), der wie von der Tarantel gestochen allein über das ganze Feld hetzte und das Ding beim spanischen Torwächter versank, der gar nicht mehr reagieren konnte, weil er damit nicht gerechnet hat. Und plumps, die Spanier sind nun raus. Da ich wie gesagt dies alles nicht so ordentlich beschreiben kann, die letzten Szenen kann man sich bei SVT.se nochmal ansehen, wenn man das für unmöglich Gehaltene sehen möchte. Hier der Link:

>>> Sverige mot Spanien på SVT.se

Und nun morgen der Kracher schlechthin – Deutschland gegen Schweden. Herrje, was soll ich nur machen!?! Ich mag die Schweden, meine Heimat will ich aber auch nicht in den Wind schießen. Zerteilen kann ich mich nicht, abhauen auch nicht. Die Schweden hoffen auf meine Unterstützung, die Deutschen wetzen schon die Messer. Super, das mit der internationalen Freundschaft. Und wenn ich da an meine Hängeschränke denke, böses Thema. Die werden mir wohl den morgigen Abend ganz übel nehmen. Ich könnte mich natürlich unter meinem 2-Meter-Bett verstecken und erst wieder rauskommen, wenn alles vorbei ist. Aber so einen leichten Herzkapser auf der anderen zu verpassen, das wäre ja fatal. Äußerst fatal.

Öh, was soll’s, morgen zählt es, und wie auch immer dann die Fetzen fliegen und das Gekloppe losgeht – ich drücke beiden Teams feste die Daumen und sage einfach:

LYCKA TILL SVERIGE

LYCKA TILL TYSKLAND