Der Donnerstag ist schuld, war es doch der Tag, an dem ich morgens um 7 nach nur drei Stunden Schlaf aus dem Bett fiel, mich zum Seminar in die Uni hochschleppte, und eigentlich, nach Ende des Kurses um zehn, einfach wieder gen Studentenwohnheim runtereiern wollte, um eine Mütze Schlaf zu nehmen, eine verdiente. Mehr hatte ich am Donnerstag nicht vor, mir kam schlaftrunken im Kurs nicht einmal ansatzweise die Idee, ich würde an diesem Tage noch recht freimütig von mir geben: Jag älskar Falun. Aber du ahnst es nicht, gerade auf dem Weg zum Hauptausgang, nach dem Kurs also, eigentlich noch in eine Diskussion mit einer Kommilitonin vertieft, fast die rettenden Automatiktüren erreicht, der Sonne entgegen sozusagen, hält mich unsere Koordinatorin für internationale Studenten an der Högskolan Dalarana, Catharina Enhörning, mitten im Strom der sich nach draußen bewegenden Studenten an und meinte, sie bräuchte unbedingt noch einen Deutschen für einen Fototermin mit der Zeitung Falukuriren. Tja, da das Hirn wahrscheinlich schon vorgewandert und ins Bett gegangen war, fiel meine Reaktion derartig träge aus, daß ich einfach mitgeschleppt wurde. Und ehe ich mich versah, war ich dann auch noch gleich in ein Interview verwickelt, in dem ich mich wohl hinreißen lassen habe, obigen Satz in die Welt zu setzen. Ja, und seit heute weiß also Falun, daß der Renke das Falun, in dem er schon seit fast 5 Jahren lebt, anscheinend wirklich liebgewonnen hat. Ob das irgendwelche Konsequenzen haben sollte, ist bisher nicht abzusehen. Neu allerdings ist das ja alles auch nicht, habe ich doch schon an diversen Stellen dieses Blogs und gegenüber ganz vielen Menschen meine Zuneigung für Falun zum Ausdruck gebracht, wenn auch bisher nur auf Deutsch. In diesem Sinne könnte dies, soziolinguistisch, sicher als Fortschritt in der Kommunikation mit dem schwedischen Umfeld angesehen werden, recht praktisch eigentlich. Völlig unpraktisch hingegen war die benötigte Anfertigung eines Abbildes, man erinnere sich der wenigen drei Stunden Schlaf und möge sich einfach mal aus Lebenserfahrungen heraus vorstellen, wie zerknautscht man als menschliches Wesen daher kommt, ist man mehr als müde. Genau deswegen zog ich es vor, mich nach hinten zu begeben, hinter die anderen Kommilitonen, man muß ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Tja, und wer nun noch wissen möchte, ob es mehr gab, daß ich über Falun zu berichten wußte, der kann sich gern das >>> PDF der entsprechenden Zeitungsseite1 anschauen, auf Schwedisch natürlich.
Und damit sei es genug der Worte für heute, ich habe zu tun, zu tun, zu tun! Schönes Wochenende an die Welt da draußen – bis später!
1 = Dalarnas Tidningar. Falukuriren, Ausgabe FKB. „Utländska studenter trivs förträffligt i Falun“. 2009/05/09, S. 6.