Irgendwann, demnächst, in aller Stille, so ganz nebenbei, zünde ich dann doch meinen Internetlieferanten an, der mich gestern wieder den halben Abend hier ohne Bits und Bytes, den rauschenden und fliegenden, vergammeln ließ, obschon des Umstandes, daß Arbeit war zu tun. Ach, ein Graus ist es, ein wahrlich großes.
Renke
Nachtwanderungen gen Midsommar – nr. 1
Nichts habe ich gescheut, in dieser Nacht, lieber Besucher, um mit meiner Kamera einzufangen, was sich hier am Firmament abspielt, zu später Stund‘, auf unserem Wege gen Midsommar. Weder Spinnennetze noch umherfliegendes Getier konnten mich von meinem Vorhaben abbringen, lediglich die Sonne selbst spielt noch nicht so ganz mit. Ich gebe zu, noch etwas dürftig, die Ausbeute, heute, aber ein Anfang ist gemacht, und versichert sei, daß am nächsten Wochenende die Ergebnisse schon deutlicher ausfallen sollten. Aber wer bitte schön kann denn in Deutschland schon behaupten, einen solchen Nachthimmel zu haben, kurz nach Mitternacht:
Nun aber mit Gewalt!
Der Sommer ist eingeschlagen wie eine Bombe, bei 27°C überholen wir sogar Deutschland, und das hier im hohen Norden, eigentlich leicht unfaßbar. Vor allem wenn man bedenkt, daß es >>> hier vor vier Wochen noch ganz anders aussah, nämlich weiß! Mir persönlich geht das ja alles ein bißchen zu schnell – einstimmig haben wir Studenten beschlossen zu meinen, es gibt den Frühling in Schweden gar nicht mehr. Irgendwie habe ich mir das alles anders vorgestellt, nicht so schnell, nicht so heftig, nicht so doll. Ich habe ja nichts gegen Sonne und Licht, aber müssen es gleich 27°C sein??? Und da sage doch bitte einer mal, wir hätten keinen Klimawandel! Vor zwei Jahren lag um diese Zeit noch Schnee. Naja, kann man nichts machen, außer in den kühlen schattigen Wald gehen, was ich umfangreich tat – und eigentlich gar nicht mehr heraus wollte. Aber der Hunger trieb mich nach Hause – dem ich nun auch ausgiebig nachgeben werde! Ein schönes Wochenende wünschend und bis später!
Ja, es zieht einem die Schuhe aus …
… denke ich da mehr als 13 Jahre zurück, als der Rave Satellite mich musikalisch völlig weg von irgendwelchen singenden Zahnärzten schoß und die elektronische Musik in mein Leben implementierte, was darin gipfelte, daß Klein-Renke 1994 mit etwas mehr als 15 Jahren (Muttern als Musiklehrerin hat das grundsätzlich und immer und überall unterstützt) auf seinen ersten >>> Rave ging, in Berlin, auf die >>> Mayday, Motto: Raving Society. Meine Fresse. Was haben wir die Deutschlandhalle in Berlin auseinandergenommen, und was haben wir an Klamotten angezogen. Schlimm. Ein Schulkamerad tauchte doch wirklich mit Warnweste auf, ein anderer mit Mundschutz und Vollkörperschutzanzug. Trillerpfeifen hatten wir freilich alle. Schöne Zeiten waren es … und schnelle, zumindest musikalisch:
Mayday 1994 – Marusha live – Teil 3 – MyVideo
PS. Ich kann mich erinnern, daß wir die Halle morgens um 11 irgendwann verlassen haben … und ich danach erstmal 16 h schlief.