Ein schwedisches Wort – nr. 23

en rollator/rullator

Das heute schwedische Wort ist nicht nur ein Begriff für ein Gehmobiliar, nein, es wurde auch noch gleich in Schweden erfunden, in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Gebraucht wird es inzwischen weltweit, so auch in Deutschland, allerdings gehen die Schweden, so zumindest meiner Beobachtung nach, weiteraus exzessiver in der Verwendung um als die Deutschen. Fährt man öffentliche Verkehrsmittel in Deutschland, z.B. Bus, so trifft man selten Menschen mit diesem Fortbewegungs-Unterstützungs-Apparat an. Hier in Schweden hingegen sollte man Benützer eines solchen immer in seine Reisezeit miteinberechnen – wenn die dann nämlich zu dritt oder gar viert an einer Bushaltestelle auftauchen, was sie grundsätzlich machen, dauert es Stunden, bis es weitergehen kann. Auch wenn solch ein Rollator, übrigens von att rulla = rollen abgeleitet, in freier Wildbahn durchaus praktisch und handlich ist, im Bus ist dieser ein Hindernis erster Klasse. Jedoch sind diese Rollatoren in Schweden so billig, daß sie sogar beim LIDL für nen Appel und nen Ei einem hinterher geschmissen werden, so daß ein solches Ding ab dem 50. Lebensjahr zur Grundausstattung eines jeden gehört. Und nun weiß sicher jeder, was gemeint ist:

ein Rollator (fahrbare Gehhilfe)
auch Mutti-Mercedes, Rentner-Ferrari, Pflasterporsche, AOK-Shopper, Hackenporsche genannt

Wer nun immer noch nicht weiß, was genau der Renke hier beschreibt, der gehe zu Wikipedia, dies kann hierzu Auskunft >>> geben. So wundert Euch also nicht, kommet ihr nach Schweden, hier wird der Rollator als reduntantes Verkehrsmittel benutzt.

Ein schwedisches Wort – nr. 22

(ett) Vattenfall

Das heutige schwedische Wort sollte auch den Deutschen inzwischen ein Begriff sein – denken wir nur an die Atomkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel zurück, die vor allem im Jahr 2007 nicht mehr aus den Medien heraus kamen und immer wieder mit Vattenfall in Verbindung gebracht wurden, dem Eigner dieser AKWs. So läßt sich also vermuten, daß Vattenfall eine Firma ist, die im Strombusiness anzufinden ist. Die Berliner und Hamburger unter uns, die Kunde bei Vattenfall sind, wird wohl zum Jahresanfang das Messer in der Hosentasche aufgegangen sein, wurden doch die Preise erneut erhöht. Und auch die Lausitzer unter uns kennen Vattenfall wohl zur Genüge, gräbt ihnen das Unternehmen in Tagebaus doch die Erde unter den Häusern weg. Aber, trotz aller Verbindung zum staatlichen schwedischen Energieunternehmen, hat dieses Wort im Deutschen eine Bedeutung, die weder Häuser platt macht noch den Geldbeutel über Gebühr strapaziert:

(ein) Wasserfall

Zusammengesetzt aus den Wörtern vatten = Wasser und fall = Fall. Und genauso wie in Deutschland finden es auch die Schweden schön, unter einem Wasserfall zu stehen, wenn er nicht gerade AKWs beinahe in Luft sprengt oder gewinnsüchtig an der Strompreisschraube dreht.

Ein schwedisches Wort – nr. 21

Vinterkräksjuka

Kommt man in Winterszeiten, so wie also in den letzten Wochen, als menschliches Wesen für ein paar Tage vom Donnerbalken nicht mehr runter, behält das Essen nicht im Magen, dann spricht man im Allgemeinen, wird man nach der Krankheit gefragt, einfach vom Virus, dem Norovirus. Zumindest in Deutschland. Die Schweden machen daraus, durchaus auf die galante Art und Weise,

winterbrechkrank
(einfacher: das Winterbrechen oder Winterbrechkrankheit)

nämlich aus vinter = Winter, att kräka = brechen und sjuk = krank. Und genauso wie in Deutschland, tritt diese Krankheit vor allem während der kalten Jahreszeit auf, die ja in Schweden bekanntlich länger sein sollte als in Deutschland, so daß man hier nicht einfach den schnöden Namen des auslösenden Virus anwendet, sondern das ganze gleich mit einer Jahreszeit verbindet. Gar nicht faul, die Schweden!

Ein schwedisches Wort – nr. 20

Renkes bloggkrasch

Na, also ich denke, hier muß ich doch sicher bei der Übersetzung nicht mehr helfen. Gehen wir das Schritt für Schritt durch, dann erkennen wir, daß es sich bei Renke wohl um einen Namen handeln sollte, der für den Inhaber dieses kleinen Onlinewerkes steht. Blogg könnte durchaus die schwedische Schreibweise des Wortes Blog sein, man erkennt ja glasklar die Natur. Und krasch, nun, das ist ein Ereignis, was diesen Blog hier erst vor ein paar Stunden erneut eingeholt hat. Ein Absturz. Nicht wahr??? Nun ist zwar wieder alles heile, ärgerlich war es aber trotzdem, das mit

Renkes Blogabsturz

Wobei en krasch für alles steht, was irgendwie mit etwas anderem zusammenknallen kann, irgendwo einschlägt, gar aufschlägt, und im weiteren Sinne einfach mal runter kommt – wie ein Börsencrash z.B. Fällt also ein Flieger vom Himmel, dann sagen wir einfach krasch, wollen wir pingelig sein, dann sagen wir flygkrasch. Wie im Deutschen kann man eben alles crashen. Oder war es das Englisch??? Allerdings, im Lichte dessen, daß ich gerne mal meinen Provider crashen würde, scheint es egal, ob nun im Englischen oder im Deutschen – Hauptsache ein krasch, oder wie!?!